Ausbildung / Weiterbildung

ln der lnneren Abteilung besteht die volle Weiterbildung für die lnnere Medizin (36 Monate). Die Kardiologie hat die volle Weiterbildungsermächtigung für die Schwerpunktbezeichnung Kardiologie (36 Monate).

Weiterbildungscurriculum 
Kardiologie, Zentrum für Herzrhythmusstörungen und Kardiomyopathien

Innerhalb der Weiterbildungszeit von 3 Jahren ist der Ablauf des Curriculums in 5 Modulen
organisiert. Diese Module spiegeln die wesentlichen thematischen Schwerpunkte der Kardiologie wieder:

  • Modul 1: Stationsarbeit mit Schwerpunkt kardiologischer Patienten
  • Modul 2: Internistische Intensivmedizin/lMC mit Brustschmerz-Arrhythmie-Stationskonzept (BAS)
  • Modul 3: Nicht invasive Funktionsdiagnostik
  • Modul 4: Herzkatheterlabor
  • Modul 5: Elektrophysiologie

In diesen 5 Modulen werden die vorgeschriebenen Basiskompetenzen und Richtzahlen erreicht und wenn möglich überboten. Integraler Bestandteil des Curriculums sind darüber hinaus die täglichen Fallbesprechungen, klinischen Problemdiskussionen sowie die abteilungsinternen Weiterbildungen, welche zumeist aktuell wissenschaftliche Themen der Kardiologie zum Inhalt haben.

     

Hauptverantwortlich für die Gewährleistung und Durchführung der Weiterbildungsinhalte ist
Chefarzt Prof. Dr. med. Alexander Bauer. Er begleitet die Ausbildung und Weiterbildung der Ärztinnen und Ärzte gemeinsam mit den in den einzelnen Bereichen tätigen Sektionsleiterin für Kardiomyopathien Dr. med. Barbara Pfeiffer und den Oberärztinnen und Oberärzten Dr. med. Ulrike Wolber, Dr. Roman Füller und Dr. med. Philipp Oursin.

Weiterbildungsmodule

Modul 1: Stationsarbeit

Dieses Modul steht am Anfang der Tätigkeit im Bereich Kardiologie und umfasst die Aufnahmeversorgung stationärer Behandlungsfälle - elektiver wie auch notfälliger. Die/der auszubildende Ärztin/Arzt erwirbt die Vertrautheit mit der Anwendung und Handhabung kardiovaskulärer Medikamente sowie der lndikationsstellung für die gängigen Untersuchungs- und Behandlungsverfahren. Dazu gehören auch, die umfassende Befundung der EKG-Diagnostik einschließlich Langzeit-EKG (interne Richtzahl: 400 bis 500), Belastungs-EKG (100 bis 200), Spiroergometrien (ca. 50).

Modul 2: internistische Intensivstation / IMC-Überwachungsstation

Dieses Modul durchläuft die Kollegin/der Kollege auf der interdisziplinären Intensivstation sowie der in der Einrichtung befindlichen Brustschmerz und Arrhythmiestation (BAS), zumeist während des 2. Weiterbildungsjahres in der Kardiologie-Ausbildung. Zusätzlich werden die grundlegenden
Fertigkeiten in der Intensivmedizin erlernt bzw. vertieft. lm Einzelnen: Grundlagen der maschinellen
Beatmung, hämodynamisches Monitoring, Intubation, kardiopulmonale Reanimation,
Differentialtherapie kreislaufwirksamer Medikamente sowie Anlage von zentralen Venenkathetern
und Thorax Drainagen; zusätzlich die Anlage von passageren Schrittmachersonden sowie die
Durchführung von Rechtsherzkatheteruntersuchungen; TEE und TTE- Untersuchungen und elektrische Kardioversionen.

Modul 3: nicht invasive Funktionsdiagnostik

Dieses Modul findet im Echokardiographie-Labor sowie in den Räumen der Funktionsdiagnostik statt. Unter fachärztlicher Aufsicht übernimmt die Kollegin/der Kollege die selbständige Durchführung der echokardiographischen Routinediagnostik einschließlich aller anfallenden transthorakalen (ca. 1.500) und transösophagealen (ca. 150) Echokardiographien, Stressechokardiographien und Echo-Kontrastuntersuchungen. Eingeschlossen sind Farbduplex- Untersuchungen, herznahe Arterien und Venen. Klinisch relevante und interessante Befunde werden in der Fallkonferenz vorgestellt und mit den Fachärzten diskutiert.

Die umfassenden Befundungen der EKG-Diagnostik einschließlich Langzeit-EKG, Belastungs-EKG und
Spiroergometrien werden bereits in Modul 1 (Stationsarbeit) erlernt und hier noch einmalvertieft.
Ebenso nimmt die Kollegin/der Kollege an den anfallenden Schrittmacher-lCD-CRT-Abfragen (ca.
400Iahr) teil und führt diese nach einer Einarbeitungsphase unter fachärztlicher Anleitung zunehmend selbstständig durch. Dabei wird auch die lndikationsstellung, lmplantationstechnik und Lösung typischer Probleme erlernt. Die Implantationen erfolgen durch das Team der Kardiologie.

Modul 4: Herzkatheterlabor

lm Klinikum Crailsheim werden alle gängigen Methoden und Verfahren der invasiven Kardiologie vorgehalten. lm Modul4 wird die Kollegin/der Kollege zunächst unter Anleitung von Prof. Dr. med. Alexander Bauer und den Herzkatheter-Fachärzten in der Durchführung diagnostischer Links-Rechtsherz-Katheter Untersuchungen eingewiesen (circa 1000/Jahr mit rd. 500 PCI's/Jahr), um diese später zunehmend selbstständiger durchzuführen. Zunächst führt die Kollegin/der Kollege arterielle Punktionen und ventrikuläre Angiographien sowie Rechtsherzkatheteruntersuchungen (Druckmessungen, Oxymetrien) durch. Hat der auszubildende Arzt in diesen Techniken Sicherheit, folgt die selektive Koronarangiographie nach Judkins und Erlernen auch arterieller Punktionen der Arteria radialis. Alle von der Kollegin/dem Kollegen erhobenen Befunde werden entweder durch den Leiter oder einen verantwortlichen Oberarzt vorgestellt und mit diesem erörtert. Bei anfallenden Koronarinterventionen hospitiert die Kollegin/der Kollege zunächst, um dabei später zu assistieren.

Zusätzlich findet in etwa 4-wöchtlichen Abständen eine kardiologisch/kardiochirurgische Herzteam-Besprechung in Zusammenarbeit mit der Herzchirurgischen Abteilung des Uniklinikums Würzburg statt. So erlernt die/der Kollegin/Kollege unterschiedliche und ergänzende Sichtweisen der kardio-chirurgischen Kollegen und deren Herangehensweise kennen.

Modul 5: Elektrophysiologie

lm Modul Elektrophysiologie erhält die Kollegin/der Kollege in unserem elektrophysiologischen Labor Grundkenntnisse in der lndikationsstellung und Durchführung elektrophysiologischer Untersuchungen und unterschiedlicher Ablationstechniken sowohl der Präexzitationssyndrome/ AVNRT etc. als auch des Vorhofflimmerns/-flatterns. Bezüglich der Vor- und Nachsorge von Herzschrittmacher-, CRT- und ICD-Patienten wurde bereits im Modul 3 berichtet.

Akademisches Lehrkrankenhaus

Das Praktische Jahr (PJ) ist der letzte Teil des Medizinstudiums. Angehende Ärztinnen und Ärzte bereiten sich in dieser Phase auf eine selbständige berufliche Tätigkeit vor. Die Arbeit erfolgt unter Anleitung der in den Krankenhäusern für die PJ-Studenten verantwortlichen Ärztinnen und Ärzte. Übergeordnetes Ziel ist es, dass die angehenden Mediziner eigenverantwortlich agieren. Zu ihren täglichen Aufgaben zählen Neuaufnahme, Untersuchung von Patienten, Festlegen der Therapien, Erlernen der verschiedenen manuellen oder maschinellen Untersuchungstechniken, Blutentnahme, Verbandwechsel, Teilnahme an Besprechungen und klinischen Konferenzen und das Assistieren bei operativen Eingriffen.

Das Klinikum Crailsheim wurde von der Medizinischen Fakultät Mannheim der Universität Heidelberg im Jahr 2022 als akademisches Lehrkrankenhaus anerkannt. Das zum Klinikum gehörende MVZ ist akademische Lehrpraxis im Wahlfach Allgemeinmedizin des Praktischen Jahres. Auf dem Bild ist Prof. Dr. med. Alexander Bauer mit Stephanie Hempel, die erste Medizinstudentin, die einen Teil ihres Praktischen Jahres im Klinikum Crailsheim absolvierte.