Klinikum Crailsheim

Seitenbereiche

gUT BETREUT -
oPTIMAL VERSORGT
NotfallkontaktNotfallkontakt

Seiteninhalt

Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Herzkatheterlabor

Hohe Auslastung: Das Klinikum erweitert die Kapazitäten der Kardiologie in der Horaffenstadt und investiert rund 2,5 Millionen Euro in eine noch bessere und schnellere Versorgung von Herzinfarktpatienten.

Die Kardiologische Abteilung des Klinikums Crailsheim hat in den vergangenen Jahren eine stetige Aufwärtsentwicklung genommen. Die mit dem Klinikneubau im Jahr 2018 eingeweihte und später für Herzkatheteruntersuchungen aufgerüstete Angiographieanlage war zuletzt total ausgelastet. Das nun in Betrieb genommene zweite Herzkatheterlabor erweitert die Kapazitäten und verbessert die Versorgung von Herzinfarktpatienten.

Die Entscheidung für die Beschaffung der zweiten Angiographieanlage mit Kosten in Höhe von über 600 000 Euro traf der Aufsichtsrat des Klinikums im März 2019. Grund waren die bestehenden Kapazitätsengpässe und die ermittelten Fallpotenziale für die Kardiologie und die Gefäßchirurgie. Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Gerhard Bauer stellte damals fest: „Die Investition ist ein weiterer wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Kreisklinikums und die ortsnahe Versorgung der Bevölkerung in Crailsheim und der Umgebung“. Mit der Zustimmung der Aufsichtsräte zur Beschaffung des Großgerätes durch das Klinikum war nur die Hälfte des Weges zum Ziel erreicht. Nun mussten noch die Kreisräte von der Notwendigkeit der baulichen Investitionen überzeugt werden. Diese waren mit Baukosten von 1,9 Millionen Euro kalkuliert. Landrat Bauer informierte das Gremium, dass die vorhandene Angiographieanlage trotz Verlängerung der Betriebszeit bis 19 Uhr total ausgelastet sei. Durch die ständige Belegung könne es zu Verzögerungen bei der Behandlung von Herzinfarkt- Notfällen kommen.

Neben einer möglichen Erweiterung des Leistungsspektrums der Kardiologie sei nach Berechnungen des Institute for Health Care Business (hcb) im Rahmen der Erstellung einer medizinischen Gesamtstrategie auch noch für die Gefäßchirurgie ein Potenzial an Patienten ermittelt worden, die in Kliniken außerhalb des Landkreises behandelt werden und bei einem Vorortangebot vom Landkreisklinikum zumindest zum Teil abgedeckt werden kann.

Der Kreistag gab im Juni 2019 einstimmig grünes Licht für die Baumaßnahmen. Wichtige Grundlage für die Entscheidung war die Freigabe des Baubeginns durch das Sozialministerium. Minister Lucha hatte die Förderung des Baus und der Geräteinvestitionen in Aussicht gestellt. Der Förderbescheid steht allerdings noch aus, soll aber dieses Jahr noch bewilligt werden.

Chefarzt Prof. Dr. Alexander Bauer und seine Stellvertreterin Dr. Barbara Pfeiffer sowie die Oberärzte Dr. Philipp Oursin, Peter Edmund Bruvers und Daniel Wollmann lassen nicht Worte, sondern Taten sprechen: Mit der neuen technischen Ausstattung wurde erstmals ein stark verkalktes Herzkranzgefäß mit einem Diamantbohrer geöffnet. Die verkalkte Engstelle wurde durch die Rotablation erfolgreich „weggefräst“. Erstmalig wurde auch eine intrakoronare Lithotripsie durchgeführt. Mit dieser Stoßwellentherapie können Kalkstrukturen zerkleinert werden, ohne das Herzkranzgefäß zu beschädigen. In größerem Umfang als bisher, können nun Ablationen im Herzkatheterlabor durchgeführt werden und dadurch die Wartezeiten verkürzt werden. Die Behandlung von Herzrhythmusstörung ist das Spezialgebiet von Prof. Dr. Bauer.

Das Klinikum Crailsheim wurde mit dem zweiten Herzkatheter und mit der Eröffnung einer Kardiologischen Facharztpraxis im Medizinischen Versorgungszentrum interessant für Kardiologen mit der Qualifikation für Herzkatheteruntersuchungen. Die Nacht- und Wochenend- sowie Feiertagsdienste können nun auf mehr Ärzte verteilt und so eine Rund-um-die-Uhr Herzkatheter- Bereitschaft angeboten werden. Gerade beim Herzinfarkt zählt jede Minute. „Dauert die Wiedereröffnung eines verschlossenen Herzkranzgefäßes länger als 90 Minuten, dann steigt die Sterblichkeit der Patienten fast exponentiell an“, erklärt Prof. Dr. Bauer. Der Chefarzt betont, dass das Klinikum auch für schwer kranke Patienten mit kardiogenem Schock personell und technisch gut ausgestattet ist. Dieser Schock stelle die schwerste Verlaufsform eines Herzinfarktes oder einer Herzerkrankung dar. Dieser führt nicht selten zum Tod durch Herzversagen. Um die hohe Sterblichkeit zu senken, sei ein kurzer und schonender Transport und die Vorhaltung einer 24-Stunden/ 7-Tage Herzkatheter-Bereitschaft enorm wichtig.

Auf Einweihungsfest und Tag der offenen Tür mussten wir leider verzichten,“ bedauert Landrat Bauer. Die Pandemie lasse keine Zusammenkünfte zu, die nicht unbedingt notwendig sind. „Das hindert uns aber nicht, die zukunftsweisende Investition der Öffentlichkeit vorzustellen.“ Klinik- Geschäftsführer Werner Schmidt hat die am Bau beteiligten Firmen eingeladen, ihr Werk mit Bildern vorzustellen und das Hohenloher Tagblatt ins „Herz“ des Katheterlabors bei laufendem Betrieb eingeladen.

Hohenloher Tagblatt / Haller Tagblatt / Rundschau Gailsdorf / 12.04.2021 / pm

Professor Alexander Bauer, Dr. Philipp Oursin, Dr. Barbara Pfeiffer und Dr. Claudia Costantea (von links) im neuen Herzkatheterlabor in Crailsheim. 
Foto: Marius Stephan
Professor Alexander Bauer, Dr. Philipp Oursin, Dr. Barbara Pfeiffer und Dr. Claudia Costantea (von links) im neuen Herzkatheterlabor in Crailsheim.
Foto: Marius Stephan