Klinikum Crailsheim

Parkdeck soll Parkplatznot am Krankenhaus beseitigen

Sozialausschuss des Kreistages bringt das Millionenprojekt in Crailsheim auf den Weg. Gebaut werden soll im nächsten Jahr.

Parkplatznot vor dem Crailsheimer Krankenhaus – das ist nichts Neues. Doch seitdem das neue Kreisklinikum in Betrieb gegangen ist, hat sich die Situation verschärft. Und: Sie wird sich noch in diesem Jahr weiter verschlechtern, weil im November im Altbau eine Reha-Tagesklinik ihren Betrieb aufnimmt.

Vor diesem Hintergrund waren es vor allem die Kreisräte aus Crailsheim, die ein Parkdeck ins Spiel gebracht haben. Die Kreisverwaltung hat reagiert und schlug dem Sozialausschuss des Kreistags am Dienstag vor, ein Parkdeck zu bauen. Das Gremium unterstützt den Vorschlag einmütig und beauftragte die Verwaltung mit der Planung. In einer ersten Schätzung werden die Baukosten auf 2,8 Millionen Euro beziffert.

Zuvor hatte Kreiskämmerer und Klinikumsgeschäftsführer Werner Schmidt die derzeitige problematische Situation dargestellt. Immer wieder würden sich Besucher darüber beschweren, dass alle Parkplätze belegt seien. Derzeit sind zwar 385 Parkplätze auf dem Klinikumsgelände vorhanden, von denen stehen aber nur 100 für Besucher zur Verfügung. Wenn 2019 das Krankenhaus nochmals erweitert wird, bleiben nur noch 305 Parkplätze übrig. Allein das sei schon ein großes Problem, so Schmidt. Erschwerend kommt noch hinzu, dass der Parkplatzbedarf schon in diesem Jahr erheblich steigen wird, weil neues Leben in den Altbau des Krankenhauses einzieht. Dort ziehen nicht nur das Staatliche Gesundheitsamt und Arztpraxen ein, sondern auch die Reha-Klinik Hess. Und deshalb befürchtet der Klinikumsgeschäftsführer „sehr schwierige Verhältnisse“.

Spürbar gemildert werden können diese, so Schmidt, nur durch den Bau eines Parkdecks vor dem Krankenhaus. Auf vier Etagen können 185 Stellplätze geschaffen werden. Dann stünden 447 Stellplätze zur Verfügung, immerhin 62 mehr als derzeit. Aber auch dann ist das Parkplatzproblem nicht weg, und so brachte Schmidt ein fünftes Deck mit weiteren 47 Stellplätzen ins Spiel. Allerdings sei im Augenblick nicht klar, ob dieses Deck baurechtlich zulässig ist, da müssten erst noch Gespräche mit der Stadtverwaltung geführt werden.

Fünftes Deck gewünscht

Für den Crailsheimer CDU-Kreisrat Jens Zielosko ist das Parkdeck „alternativlos“. Zudem sprach er sich für ein fünftes Deck aus: „Wir sollten machen, was machbar ist“. Auch Siegfried Trittner (Freie) machte sich für die große Lösung stark: „Lieber ein Deck zu viel, als eines zu wenig.“ Grünes Licht kam auch von Claudia Kern-Kalinke (Grüne): „Wir sollten so viele Decks wie möglich bauen.“ Unterstützung kam auch von Bettina Wilhelm (SPD). Sie knüpfte ihre Zustimmung daran, das Parkgebühren erhoben werden, um Autofahrer fernzuhalten, die gar nicht ins Krankenhaus wollen.

Kämmerer Schmidt geht davon aus, dass Betrieb, Instandhaltung und Abschreibung des Parkdecks über die Gebühren finanziert werden können. Er rechnet mit jährlichen Einnahmen in Höhe von rund 350 000 Euro. Ob das Parkdeck gebaut wird, entscheidet der Kreistag.

Hohenloher Tagblatt  | 06.07.2017  | Andreas Harthan