Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Zu einem großen Ganzen werden"

Die Diakoniewerke Neuendettelsau und Hall verschmelzen zum neuen Unternehmen Diakoneo. Alle Hürden sind genommen. Der Startschuss fällt am 1. Juli. Dann laufen auch Gespräche mit dem Kreis. Von Marcus Haas

Der Grundsatzbeschluss fiel vor Monaten, nun wurden die letzten Hürden auf dem Weg zum größten diakonischen Unternehmen in Süddeutschland genommen. Der Gesamtumsatz wird mit rund 600 Millionen Euro und die Mitarbeiterzahl mit 10 100 angegeben.  „Der Starttermin zum 1. Juli wird gehalten“, sagt ein erleichterter Michael Kilb zur Fusion der beiden Diakoniewerke Hall und Neuendettelsau zum neuen Unternehmen unter der Dachmarke Diakoneo. Aber die Last ist nur etwas vom Haller Diakchef gefallen, weil die nächsten Schritte folgen, der Fusionsprozess am 1. Juli erst so richtig beginne.  Viele Arbeitsgruppen gestalten den Integrationsprozess, damit zwei Unternehmen „zu einem großen Ganzen werden“. Kilb nennt Themen wie Einkauf und IT, die noch unterschiedlich organisiert und zusammengeführt werden müssen.

Neue Struktur ist dreigliedrig

Grünes Licht für den Zusammenschluss haben alle Entscheider wie die evangelischen Landeskirchen, die Diakoniewerke, das Finanzamt, das Kultusministerium in Bayern und vor allem das Kartellamt gegeben. Beispielsweise wurde durchleuchtet, ob die Fusion eine Monopolstellung darstelle, wodurch Patienten keine Auswahlmöglichkeiten mehr hätten. Außerdem ging es um Themen wie die Versorgungskasse, denn die Landeskirche stellt die Ansprüche der Rentenversorgung für die Mitarbeiter in diakonischen Einrichtungen sicher. Zudem haben alle Mitglieder der Mitgliederversammlung in Hall ihr Mandat zurückgegeben, damit die neue Struktur entstehen kann. Die wird dreigliedrig sein. Ganz oben steht das neue Kuratorium als Körperschaft des öffentlichen Rechts, das vom Kuratorium Neuendettelsau und vom Haller Aufsichtsrat gebildet wird. Es wählt den neuen Aufsichtsrat, zu dem auf der Ebene darunter ein neues Vorstandsgremium gehört. Neuer Vorstandsvorsitzender des Unternehmens wird Dr. Mathias Hartmann, der Rektor und Vorstandsvorsitzende der Diakonie Neuendettelsau. Hartmann sieht neben dem Integrationsprozess als wichtigste Aufgaben „den Krankenhausbereich als Verbund gut aufzustellen und in der Region gut zu vernetzen“. Das sei entscheidend für die Bewertung, ob Diakoneo ein großer Erfolg werde.

Kilb bekommt Vorstandsposten

Michael Kilb bekommt den Vorstandsposten für den Bereich Gesundheit und leitet sechs Krankenhäuser mit einer Bettenzahl von 1250. Er wird nicht nur in Hall, sondern auch in Nürnberg ein Büro haben und künftig „sehr viel unterwegs sein“. Kilb will die neuen Klinikstandorte besuchen, freue sich auf die neue Aufgabe, es reize ihn Hall, das Diakonie-Klinikum im großen Verbund weiterzuentwickeln. Den größten Mehrwert durch die Fusion sieht er darin, dass nun die Finanzierung des zweiten Neubauabschnitts in Hall gesichert sei, dass im medizinischen Bereich beispielsweise Zusammenarbeit zwischen Diak und der Ansbacher Rangauklinik für Lungenheilkunde entstehe. Das fehle am Diak. Patienten aus Hall könnten dort behandelt werden oder Ärzte von dort in der Kocherstadt arbeiten.

Kommt mit dem Grund- und Regelversorger Kreisklinikum Crailsheim ein siebtes Krankenhaus in den Verbund? Diese Frage ist offen, weil das medizinische Konzept, die medizinische Gesamtstrategie für den Landkreis und die Entwicklung der beiden Krankenhausstandorte nicht weiter besprochen oder verhandelt wurde. Als Grund nennen Kilb und Hartmann das kartellrechtliche Verfahren, deshalb sei es nicht möglich gewesen, weitere Gespräche zu Veränderungen von Partnerschaften zu führen. Es werde aber nach dem 1. Juli in der neuen Konstellation gesprochen, wenn die neuen Rahmenbedingungen stehen.

Kritisch sieht Kilb den Ausbau der Kardiologe (Lehre vom Herzen) und der Gefäßchirurgie am Kreisklinikum in Crailsheim. Das passe nicht zum bestehenden gemeinsamen medizinischen Konzept, weil „technische Großanlagen gebündelt werden“ beziehungsweise in Hall sein sollten. Nun werde in Crailsheim eine zweite Angiographieanlage gekauft und eingesetzt. Durch den Aufbau der Kardiologie in Crailsheim seit über einem Jahr sei dem Diakonie-Klinikum durch gesunkene Fallzahlen bereits 2018 ein Umsatzminus von über einer halben Million Euro entstanden.

Der Kreistag hatte im Frühjahr beschlossen, dass vor der Fusion zum 1. Juli schnellstmöglich mit den Verantwortlichen des neuen Unternehmens verhandelt werden soll. Landrat Gerhard Bauer bestätigt, dass die Gespräche ab dem 1. Juli wieder aufgenommen werden. Zuletzt habe es am 17. April ein Treffen mit Hartmann und Kilb gegeben. Ergebnis: Die Kooperation zwischen Diakonie-Klinikum und Klinikum Crailsheim soll  weitergeführt, eine medizinische Strategie für die stationäre Krankenhausversorgung im Landkreis fortgeführt, Schwerpunkte gebildet und eine gesellschaftsrechtliche Beteiligung geprüft werden.

„Keine Überkapazitäten“

„Eine ortsnahe Gesundheitsversorgung ist das oberste kommunalpolitische Ziel. Herz - und Gefäßerkrankungen zählen zu den Bereichen mit zunehmenden Patientenzahlen. Wir schaffen deshalb sicherlich keine Überkapazitäten“, macht Landrat Gerhard Bauer zum Ausbau der Kardiologie, zu einer zweiten Angiographieanlage, einem möglichen zweiten Herzkatheterlabor in Crailsheim deutlich. Das sei dringend notwendig, um Verzögerungen bei der Versorgung von Herzinfarktpatienten zu vermeiden. Die Patienten entscheiden selbst, in welches Krankenhaus sie gehen. Eine Rund-um-die-Uhr-Versorgung könne aber in

Crailsheim in absehbarer Zeit nicht geleistet werden. 2018 beträgt der Betriebsverlust des Klinikums Crailsheim 4,54 Millionen Euro. Zudem zahlt der Landkreis 1,25 Millionen Euro als Zuschuss für den Neubau.

Mit Erde aus Neuendettelsau Linde in Hall pflanzen

„Eine große Feier wird es nicht geben“, sagt Diakchef Michael Kilb zur bevorstehenden Hochzeit. Am 30. Juni werden Gottesdienste in Neuendettelsau und in Schwäbisch Hall gefeiert. Zudem gibt es am Abend eine After-Work-Party samt Buffet in Schwäbisch Hall, die jedes Jahr steigt und zufällig auf diesen Termin fällt. „Mit Erde aus Neuendettelsau pflanzen wir einen Lindenbaum in Schwäbisch Hall“, nennt Kilb noch einen symbolischen Akt, damit die neue Partnerschaft, das neue Unternehmen gut gedeihe und wachse.

Kilb will erst Ende Juli 2019 konkrete Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Diakoniewerks und des Diakonie-Klinikums in 2018 nennen, gibt aber Trends bekannt. Das Ergebnis im Werk bleibe deutlich positiv, im Klinikum werde es leicht negativ sein. cus

Haller Tagblatt / 25.06.2019

Blick auf das Gelände der Rangauklinik für Lungenheilkunde in Ansbach. So etwas gibt es am Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall nicht. Patienten aus Hall können künftig dort behandelt werden oder Ärzte von dort in der Kocherstadt arbeiten. 
Foto: Diakonie Neuendettelsau
Blick auf das Gelände der Rangauklinik für Lungenheilkunde in Ansbach. So etwas gibt es am Diakonie-Klinikum in Schwäbisch Hall nicht. Patienten aus Hall können künftig dort behandelt werden oder Ärzte von dort in der Kocherstadt arbeiten.
Foto: Diakonie Neuendettelsau