Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

167 zusätzliche Plätze

Krankenhaus. Ein großes Parkdeck soll das Problem am Klinikum Crailsheim entschärfen. Die Verwaltung rechnet mit 4,2 Millionen Euro Baukosten. Der Kreis soll sich mit einem Viertel an der Investition beteiligen. Von Marcus Haas

Die Parkplätze reichen bei Weitem nicht mehr aus“, macht Gerhard Bauer im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Schulen im Landratsamt deutlich. Die Zahl der Patienten, der Besucher, der Mitarbeiter wächst – auch durch das Reha-Zentrum, die Praxen des Medizinischen Versorgungszentrums, nennt der Landrat Gründe. Zudem werden durch den Klinikanbau 58 Stellplätze wegfallen und das Gesundheitsamt soll Mitte des Jahres von der Außenstelle des Landratsamts in den Klinik altbau ziehen. „Wenn das Ganze läuft, bin ich skeptisch, ob die 519 Stellplätze reichen“, betont Bauer. Diese Zahl soll im Jahr 2022 erreicht werden, wenn der Krankenhausanbau fertig ist. Derzeit gibt es 352 Parkplätze auf dem Klinikgelände.

Fassade aus Lärchenholz?

Den aktuellen Stand der Planungen fürs Parkdeck stellt Dipl.-Ing. Architekt Werner Gehringer im Ausschuss vor. Gehring arbeitet bei der AMP Parking Europe GmbH, die den Auftrag für die Entwurfsplanung erhalten hat, nachdem der Aufsichtsrat zugestimmt hatte. Das Parkdeck hat insgesamt sechs Ebenen mit Platz für 276 Stellplätze, die eine Breite von 2,5 Metern und eine Tiefe von fünf Metern haben sollen. Für die Fassadengestaltung zeigt Gehring Beispiele vergangener Projekte. Das Parkhaus des Klinikums Kulmbach hat eine Fassadenverkleidung aus senkrecht angebrachten Lärchenholzbrettern. „Das ist eine schöne, transparente Geschichte und empfehlen wir auch fürs Klinikum Crailsheim“, sagt der Architekt.

550 Euro pro Stellplatz im Jahr

Die Kosten für den Bau des Parkdecks gibt die Kreisverwaltung mit rund 4,21 Millionen Euro an. Sie geht von einem jährlichen Betriebsaufwand von 550 Euro pro Stellplatz aus. Eine Refinanzierung soll über Parkgebühren erfolgen. Die Verwaltung schlägt zudem vor, dass sich der Kreis mit 25 Prozent an der Investition beteiligt. „Dadurch wäre der Puffer mit rund 55 700 Euro im Ergebnis etwas größer“, sagt der Landrat mit Blick auf die Wirtschaftlichkeitsberechnung. Ohne die 25 Prozent wären es rund 18 880 Euro. „Am Ende zahlt doch der Kreis den Abmangel. Das Parken ist ja meist defizitär. Warum werden nicht die Crailsheimer Stadtwerke mit 25 Prozent Kostenbeteiligung mit ins Boot geholt“, schlägt Siegfried Trittner (Freie) vor. Wolfgang Binnig und Roland Wurmthaler von den Freien und Hans-Joachim Feuchter (Grüne/ÖDP) fehlen Hintergrundinfos zur Kostenbeteiligung des Kreises, zur Auslastung, zur Parkgebühr, zur steuerrechtlichen Perspektive, die zur Entscheidung im Aufsichtsrat des Klinikums Crailsheim geführt haben.

Es müsse schon zwischen einer Tiefgarage und einem einfach konstruierten Parkdeck unterschieden werden, antwortet Klinikum-Geschäftsführer Werner Schmidt. Die Stadtwerke mit ins Boot zu holen, davon hält er nichts. Das würde zu Schwierigkeiten im Betrieb führen. „Der Aufsichtsrat hat sich für eine große Lösung entschieden, um die maximale Anzahl von Stellplätzen zu erzielen“, sagt Schmidt. Er verweist auf bestehenden Mangel und wachsenden Bedarf.

Schmidt geht davon aus, dass das Parkdeck an Werktagen im Schnitt 3,5 Stunden voll belegt ist. „Das ist aber eine reine Annahme“, sagt Schmidt. Er rechnet mit einer Parkgebühr von 1,50 Euro. Im Schnitt sei es in Crailsheim eher günstiger, „aber wir wollen etwas drüber bleiben, weil wir eher ein Überlegungsproblem befürchten.“

Weitere Fragen im Ausschuss

„Gibt es Fördermittel für den Bau des Parkdecks“, fragt Gerhard Neidlein (CDU). Es müssten Parkplätze wegen des Anbaus geschaffen werden, aber das Land könnte auch argumentieren, dass die Refinanzierung über die Parkgebühren laufe und deshalb nicht fördern, antwortet Schmidt. „Das Parkdeck ist absolut notwendig. Die Holzfassade ist gut vorstellbar“, sagt Helga Hartleitner (SPD). „Wie wird das mit den Parkgebühren geregelt? Sind Ladestationen für E-Autos im Parkdeck geplant? Wie wird angezeigt, ob noch ein Parkplatz frei ist“, will Claudia Kern-Kalinke (Grüne/ÖDP) wissen. Es sei eine Schrankenlösung beim Ein- und Ausfahren geplant, die Belegung der Parkplätze könne von Ebene zu Ebene angezeigt werden, antwortet Gehringer. „Wir werden vor dem Parkdeck Stellplätze für Elektrofahrzeuge anbieten, aber auch die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dies drinnen möglich ist. Je nachdem, wie sich die Elektromobilität entwickelt“, ergänzt Schmidt.

„Haben Sie bei der Gesamtkalkulation auch die Mitarbeiterparkplätze berücksichtigt“, fragt Friedrich Bullinger (FDP). Wenn Parkgebühren für Mitarbeiter verlangt werden sollen, dann sei das mitbestimmungspflichtig, müsste vorgeschaltet werden, so Schmidt. Das Thema sei derzeit nicht Gegenstand der allgemeinen Kalkulation.

Kreistag wird entscheiden

Der Ausschuss empfiehlt dem Kreistag als Beschluss, dass sich der Landkreis mit 25 Prozent an den Kosten des Parkdecks beteiligt. Er soll zudem einer Ausfallbürgschaft an die Landkreis Klinikum gGmbH zur restlichen Finanzierung des Parkdecks in Höhe von 3,5 Millionen Euro zustimmen. Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Schulen stimmt mit 14 Ja-Stimmen, 7 Enthaltungen zu. „Wir werden die gestellten Fragen nochmal aufarbeiten und beantworten“, verspricht Landrat Gerhard Bauer. Bevor dann im Kreistag entschieden wird. Mit dem Bau soll noch in diesem Jahr begonnen werden. 
 
Haller Tagblatt / Hohenloher Tagblatt / Rundschau Gaildorf / 02.05.2018 /  Marcus Haas

Die Kreisverwaltung plant ein Parkdeck beim Kreisklinikum Crailsheim. Es soll auf dem Gelände im Vordergrund gebaut werden. Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Schulen hat grünes Licht gegeben. Der Kreistag entscheidet. 
Foto: Andreas Harthan
Die Kreisverwaltung plant ein Parkdeck beim Kreisklinikum Crailsheim. Es soll auf dem Gelände im Vordergrund gebaut werden. Der Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Schulen hat grünes Licht gegeben. Der Kreistag entscheidet.
Foto: Andreas Harthan