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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Besonders aufpassen

Sowohl Grippe- als auch Coronaviren können Herzpatienten gefährlich werden.  

Die Corona-Pandemie lässt kaum noch Veranstaltungen zu. Zu den vielen, die abgesagt werden mussten, gehören auch die Vorträge, die die Kardiologen Professor Dr. Alexander Bauer und Dr. Andreas Faure immer im November im Rahmen der Herzwoche der Deutschen Herzstiftung im Forum des Hohenloher Tagblatts halten.

Die Veranstaltung sorgt schon seit vielen Jahren stets für ein volles Forum. Umso mehr bedauern die beiden Mediziner, dass sie dieses Jahr nicht stattfinden kann. Beide wissen aus langjähriger Erfahrung, dass viele Menschen nicht rechtzeitig auf ihr Herz hören und so schwere bis lebensgefährliche Erkrankungen in Kauf nehmen. Im Coronajahr 2020 ist diese Gefahr besonders groß, denn viele Menschen zögern, zum Arzt zu gehen. Dafür haben beide Ärzte ein gewisses Verständnis, doch wenn Gefahr im Verzug ist, dann muss schnell gehandelt werden, betonen Bauer und Faure. Sie wollten in diesem Jahr über die Herzschwäche reden. Sie ist eine Volkskrankheit, mehr als 450 000 Menschen müssen jährlich ins Krankenhaus, weil ihre Herzschwäche entgleist ist. Die Herzinsuffizienz ist laut Herzstiftung „eine ernste und tückische Erkrankung“. Tückisch deshalb, weil ihre Symptome meist schleichend daherkommen: Atemnot, Leistungsabnahme, Flüssigkeitseinlagerungen. In Deutschland leiden bis zu vier Millionen Menschen an einer chronischen Herzschwäche. „Wer beispielsweise unter Atemnot leidet, muss sofort zum Arzt“, unterstreichen Bauer und Faure.

Sie verweisen darauf, dass Grippe-, aber auch Coronaviren für Herzpatienten gefährlich werden können. Die Lunge ist bei Menschen mit Herzschwäche besonders anfällig. Wenn sich Blut in die Lungen zurückstaut, wird das Organ anfälliger für Infektionen – auch für das Coronavirus. Die Herzstiftung weist darauf hin, dass eine weltweite Studie, für die Covid-19-Verläufe von mehr als 10 000 Patienten ausgewertet wurden, gezeigt hat, dass Patienten mit Herzschwäche „ein deutlich höheres Risiko“ für einen schweren Verlauf der Krankheit haben und wesentlich häufiger beatmet werden müssen als Patienten ohne Vorerkrankung des Herzens. Deshalb appellieren Bauer und Faure an alle, die Probleme mit dem Herzen haben, sich umgehend in ärztliche Behandlung zu begeben. Und hoffen, dass sie im nächsten Jahr wieder ihre Vorträge im HT-Forum halten können.

HOHENLOHER TAGBLATT / 28.11.2020 Andreas Harthan

Foto: DHS
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