Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Ohne kleine geht es nicht"

Corona-Pandemie Der gesundheitspolitische Sprecher der FPD-Landtagsfraktion informiert sich im Kreisklinikum in Crailsheim. Klinischer Direktor verweist auf die Bedeutung der kleinen Krankenhäuser im Land.

Was er am Dienstag bei seinem Besuch im Kreisklinikum zu hören und sehen bekam, hat Jochen Haußmann, den gesundheitspolitischen Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, beeindruckt. Klinischer Direktor Thomas Grumann informierte den Parlamentarier über die Leistungsfähigkeit des Krankenhauses und dessen Aufwärtsentwicklung in den vergangenen Jahren. Er nutzte auch die Gelegenheit, angesichts der anhaltenden Konzentrationsprozesse in der deutschen Krankenhauslandschaft eine Lanze für die kleineren Häuser zu brechen. Insbesondere in der Corona-Situation zeige sich, wie unverzichtbar die Häuser der Grund- und Regelversorgung (zu denen auch das in Crailsheim gehört) sind. Grumann: „Ohne die kleinen geht es nicht.“ Der Klinische Direktor verwies darauf, dass es im viertgrößten Kreis im Land (bezogen auf die Fläche) nur noch zwei Krankenhäuser in den beiden größten Städten gibt. In Baden-Württemberg ist die Zahl der Kliniken laut baden-württembergischer Krankenhausgesellschaft auf 208 (Stand 2019) gesunken.

Mehr als 150 Corona-Patienten

Auch wenn trotz steigender Infektionszahlen insbesondere in Crailsheim (die 7-Tage-Inzidenz lag gestern bei über 300) die Corona-Situation im Krankenhaus derzeit relativ entspannt sei, könne sich das schnell ändern. Grumann erinnerte daran, dass Ärzteschaft und Pflegepersonal während der ersten Corona-Welle im Frühjahr „bis zum Anschlag“ gearbeitet haben. Mehr als 150 Patienten sind seit Ausbruch der Seuche im Kreisklinikum behandelt worden, derzeit (Stand Dienstag) werden sieben Infizierte stationär betreut. Bislang konnten 30 der Corona-Patienten nicht gerettet werden, 28 von ihnen sind im Krankenhaus gestorben – eine zusätzliche Belastung für die, so Grumann, „alles tun“, um Leben zu retten. Der FDP-Gesundheitsexperte Haußmann zollte den Ärzten und dem Pflegepersonal „auch in Crailsheim allergrößten Respekt“.

Ein Gesundheitscampus

Mit großem Interesse verfolgte der Parlamentarier die Ausführungen von Grumann zur Entwicklung des Crailsheimer Krankenhauses. Das schreibt seit etlichen Jahren eine Erfolgsgeschichte, entwickelt sich mehr und zu einem Gesundheitscampus. Grumann erläuterte, warum der 2016 in Betrieb genommene Neubau schon nach wenigen Jahren eine Erweiterung braucht, und deshalb mit diesem 30 Millionen Euro teuren Projekt im nächsten Jahr begonnen werden soll – vorausgesetzt, das Sozialministerium gibt demnächst grünes Licht.

Im Gespräch zwischen den beiden Experten kam auch ein Thema zur Sprache, das seit dem Corona-Ausbruch wieder stärker Beachtung findet: die Hygiene in Krankenhäusern. Schon im September hatte die FDP-Landtagsfraktion Gesundheitsminister Manfred Lucha gefragt, ob er Handlungsbedarf sieht. In seiner Antwort räumt der Minister ein, dass das Thema künftig bei der Planung und Gestaltung von Krankenhäusern „eine noch größere Rolle“ spielen muss. Eine Antwort ganz im Sinne von Direktor Grumann. Für ihn ist es unabdingbar, dass Krankenhäuser baulich so ertüchtigt werden, dass sie besser mit Seuchensituationen zurecht kommen. „Wer kann ausschließen, dass wir nach Corona nicht mit weiteren Viren zurechtkommen müssen“, so seine Frage.

HOHENLOHER TAGBLATT / 10.12.2020 Von Andreas Harthan

Klinischer Direktor Grumann stellte dem FDP Landtagsabgeordneten Haußmann (links) das Kreisklinikum vor.
Foto: Andreas Harthan
Klinischer Direktor Grumann stellte dem FDP Landtagsabgeordneten Haußmann (links) das Kreisklinikum vor.
Foto: Andreas Harthan