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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Große Zentren, kleine Impfstoffmenge

Pandemie Für den Kampf gegen das Coronavirus eröffnet bald ein zweites Impfzentrum im Landkreis. Wolpertshausen scheint vorbereitet.

Im Zentralen Impfzentrum (ZIZ) in Rot am See wird seit dem 27. Dezember das Vakzin gegen Sars-Cov-2 gespritzt. Heute in einer Woche soll ein zweites großes Impfzentrum im Haller Landkreis in Betrieb gehen – das Kreisimpfzentrum (KIZ) in Wolpertshausen.

Die Räume stehen zur Verfügung, das Personal auch – doch es gibt nicht genügend Impfstoff. Im Zentralen Impfzentrum in Rot am See sollten täglich 1500 Menschen gegen Corona geimpft werden. Bisher sind es aber wesentlich weniger. In Rot am See waren es knapp 4500 Impfungen in den zurückliegenden 20 Tagen. Die Menschen kamen aus ganz Baden-Württemberg.

Impfteams unterwegs

Rund 4000 weitere Impfungen gehen auf die Rechnung von mobilen Impfteams, die von Rot am See aus starten. Ihre Ziele sind Altenheime und Pflegeeinrichtungen. In Rot am See wird an diesem Sonntag damit begonnen, die nötige zweite Impfdosis zu verabreichen.

Zunächst nur an drei Tagen

Auch in Wolpertshausen werden nicht gleich so viele Menschen geimpft werden können, wie vorgesehen war. Grund auch hier: Es steht nicht genügend Impfstoff zur Verfügung. Das Kreisimpfzentrum wird zunächst an drei Tagen in der Woche von 14 bis 18 Uhr geöffnet haben – Freitag, Samstag, Sonntag. Außerdem soll auch vom KIZ aus ein mobiles Impfteam starten. Sobald mehr Impfstoff zur Verfügung steht, soll die Kapazität in der dortigen Mehrzweckhalle ausgebaut und ein zweites Impfteam losgeschickt werden.

1170 Impfdosen für zwei Wochen

Den Impfstoff stellt das Land Baden-Württemberg zur Verfügung. Nach Wolpertshausen sollen zunächst 1170 Dosen gelangen. Diese werden innerhalb von zwei Wochen verabreicht. Dann soll die nächste Lieferung mit wiederum 1170 Dosen bereitstehen. Eigentlich war daran gedacht, im KIZ täglich 800 Menschen zu impfen.

Für einen schnellen Start steht zu wenig Impfstoff zur Verfügung – das ist aber nicht das einzige Problem dieser bisher größten Impfkampagne in der Geschichte Deutschlands. Auch mit der Anmeldeprozedur sind viele Menschen unzufrieden. Unter der empfohlenen Telefonnummer der Kassenärztlichen Vereinigung 116 117 verharren Anrufer oft in einer nicht enden wollenden Warteschleife. In der Kritik steht außerdem der Impfterminservice im Internet. Auch jüngere Menschen, die für ihre älteren Angehörigen dort einen Termin buchen wollen, wundern sich – das System sei umständlich und schwerfällig.

Könnte der Landkreis zumindest für das Kreisimpfzentrum ein separates, einfaches und zuverlässiges Anmeldesystem schaffen? „Nein“, sagt Landrat Gerhard Bauer, „ein paralleles System würde für Chaos sorgen.“


„Nahezu alle Toten sind älter als 75 Jahre“

Keine Hoffnung auf eine baldige Besserung der Impfsituation macht der Landrat alten Menschen, die nicht in einer Pflegeeinrichtung leben und denen der Weg in die Impfzentren nach Wolpertshausen oder Rot am See zu beschwerlich ist. Der Grund: In den Durchstichfläschchen ist Impfstoff, mit denen mindestens sechs Spritzen aufgezogen werden können. Ist ein Fläschchen geöffnet, darf es aus Sicherheitsgründen nicht weitertransportiert werden. Der Rest des raren und kostbaren Serums wäre verloren.

115 Menschen sind an oder mit Corona im Landkreis Schwäbisch Hall bisher gestorben. Wo sind sie gestorben – in den Kliniken, in den Pflegeheimen, zu Hause? „Nahezu alle Toten sind älter als 75 Jahre, die meisten davon sogar über 80“, sagt Dr. Pascale Welisch, die Leiterin des Gesundheitsamts. Die allerwenigsten der Corona-Opfer sterben daheim, die meisten in Heimen und Kliniken.

Die Smartphone-App wurde als Teil der Strategie gegen Corona angepriesen. Was bringt sie? In der ersten Hälfte der Pandemie habe sich eine Handvoll Menschen bei der Landkreis-Hotline gemeldet, weil die App eine Risiko-Begegnung angezeigt hat. Inzwischen gebe es keine Rückmeldungen mehr.

Wo konzentriert sich das Infektionsgeschehen? Im Landkreis sei zuletzt lediglich ein Hotspot identifiziert worden. Der war in den Unterkünften, in denen Mitarbeiter des Crailsheimer Schlachthofs leben. Ein Großteil der 31 Neuinfektionen am Mittwoch in Crailsheim habe sich dort ereignet. In Hall sei zuletzt kein Hotspot ermittelt worden.

Risikoorte für Infektionen gebe es überall, sagt die Leiterin des Gesundheitsamts – Arbeit, Familien, Bus, Bahn … Eine Konzentration sei allenfalls in den Heimen feststellbar.

Besuche in Kliniken sind derzeit in Hall und Crailsheim nur eingeschränkt möglich. Wer zu Angehörigen will, muss einen Antigentest vorweisen, der nicht älter als 48 Stunden ist, außerdem eine FFP-2-Maske tragen. just

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 16.01.2021 / Von Jürgen Stegmaier  

Draußen liegt Schnee. Das Dachgebälk der Wolpertshausener Mehrzweckhalle hat schon vieles gesehen - Sport treibende Schüler, den Bayern-Boss Uli Hoeneß, diskutierende Landfrauen oder den möglichen neuen CDU-Chef Friedrich Merz. Jetzt sind in der Mehrzweckhalle in Wolpertshausen Impf- und Beratungskabinen aufgebaut.
Foto: Landratsamt
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