Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

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Einen Lichtblick auf den ...

Investition Der Kreistag hat den Baubeschluss für den Klinikanbau in Crailsheim gefasst. Durch das rund 32 Millionen Euro teure Projekt wird die Gesundheitsversorgung im Landkreis aufgewertet. 

Mit einem einstimmigen Votum hat der Kreistag am vergangenen Dienstag den Baubeschluss für einen Anbau an das Klinikum in Crailsheim gefasst. Ebenso ist der Erstellung eines dritten Stockwerks als Ausbaureserve im Rohbau zugestimmt worden. „Nach fünf Jahren sind alle Vorarbeiten erledigt“, sagte Landrat Gerhard Bauer, nachdem er den ersten Tagesordnungspunkt der Kreistagssitzung, die pandemiebedingt als Videokonferenz stattfinden musste, aufgerufen hatte. Er gehe von einer Förderquote von über 60 Prozent für das 32-Millionen-Euro-Projekt aus, sagte der Landrat.

Im Herbst soll es losgehen

Der Baubeschluss müsse jetzt gefasst werden, ein Aufschub könnte teuer werden, „weil wir dann nicht in diesem Jahr anfangen können“. Nach dem Beschluss könne zudem die Genehmigung des zusätzlichen Stockwerks baurechtlich beantragt werden und die Bauarbeiten zügig ausgeschrieben werden. „Wir wissen alle, wie wichtig das Thema Krankenhausversorgung ist – auch ohne Corona“, stellte der Landrat klar. Johannes Stubbs vom planenden Büro Ludes Architekten-Ingenieure aus Duisburg hatte dem Kreistag vor der Beschlussfassung noch einmal die Planungen und den aktuellen Zeitplan vorgestellt. Nach den Ausschreibungen sollen die bauvorbereitenden Maßnahmen wie Infrastrukturverlegung, Baufeldfreimachung und Erdarbeiten noch in diesem Jahr beginnen. Mit dem Erdaushub und den Rohbauarbeiten soll nach dem Ende der Frostperiode im Frühjahr kommenden Jahres gestartet werden. „Den Abschluss der Bauarbeiten streben wir für September 2024 an“, sagte Stubbs, der seit zwei Jahren die Projektleitung innehat.

Weiteres Stockwerk macht Sinn

„Corona hat gezeigt, dass auch kleinere Klinken wertvoll sind“, sagte Hans-Joachim Feuchter, Fraktionsvorsitzender Grüne/ÖDP, in der Aussprache. Eine Zustimmung stehe für seine Fraktion außer Frage, ihn interessiere aber, ob es beim Thema Energieeffizienz noch „Luft nach oben“ gebe. Das gehöre auch zur Zukunftsvorsorge. „Der Energiestandard entspricht dem des ersten Bauabschnitts“, antwortete Stubbs. Und dieser habe schon damals die Standards übertroffen. CDU-Fraktionsvorsitzender Jens Zielosko unterstrich, dass es Sinn mache, ein weiteres Stockwerk im Rohbau zu realisieren. Bei Bedarf könne man so leichter ausbauen.

Schriftliche Förderzusage

„Wann ist denn die schriftliche Förderzusage zu erwarten“, fragte SPD-Kreisrätin Annette Sawade den Landrat. „So bald wie möglich“, sagte Gerhard Bauer, „was auch immer das heißen mag in Corona-Zeiten.“ Ein Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Anbaus sei vorerst nicht in der Planung enthalten, könne bei einem Ausbau des zusätzlichen Stockwerks aber schnell realisiert werden. „Für eine spätere Nutzung des zusätzlichen Stockwerks im Reha-Bereich und für Kurzeitpflegeplätze konnten die Fördermöglichkeiten noch nicht geklärt werden“, ergänzte der Landrat. Die bisherigen Überlegungen könnten erst konzeptionell weiterentwickelt werden, wenn die Grundsatzentscheidung für die Herstellung des Rohbaus getroffen sei.

Daniel Bullinger von der FDP-Fraktion sprach im Zusammenhang mit dem Baubeschluss von einer weiteren wichtigen Stärkung des Landkreises. AfD-Kreisrat Christfried Krause bezeichnete den Anbau als „wichtigen Eckpfeiler der Gesundheitsversorgung“.

„Dies ist nicht nur allgemein ein aufmunterndes Zeichen in dieser tristen Stimmung, sondern es ist konkret ein Lichtblick für das Klinikum des Landkreises“, sagte Siegfried Trittner, Fraktionsvorsitzender der Freien. Zu bedenken gab er jedoch die  Entwicklung der Kostensteigerung für den Erweiterungsbau. Ursprünglich sei man mit 12 Millionen gestartet. „Jetzt sind wir bei 32 Millionen, wenn der Ausbau des dritten Obergeschosses fertig ist, sind es 36“, so Trittner. Die Verschuldung des Landkreises werde steigen, es sei auch nicht auszuschließen, dass mit Bezug des Erweiterungsbaus auch das jährliche Defizit steige. Dass die Finanzbeziehungen zwischen Kommunen und Landkreis sich wie zwei kommunizierende Röhren verhalten, sei allen bekannt. „Alle Verpflichtungen, die wir beim Landkreis für die Zukunft eingehen, werden an anderer Stelle bei der Kommune fehlen“, sagte Trittner. Trotzdem stünden die Freien hinter dem Projekt.


Planung liegt seit Herbst 2018 vor

Im Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung ist die zeitliche Entwicklung des Projekts niedergeschrieben worden. So seien die Architekten- und Fachingenieurleistungen für den Klinikanbau in Crailsheim vom Kreistag im Juli 2018 vergeben worden. Die Entwurfsplanung und Kostenberechnung habe Ende September 2018 vorgelegen. Nach der Vorstellung im Aufsichtsrat der Landkreis Schwäbisch Hall Klinikum gGmbH sei diese fristgerecht am 1. Oktober 2018 beim Sozialministerium zur Förderung im Krankenhausbauprogramm eingereicht worden.

Die Planung ist im Ausschuss für Soziales, Gesundheit und Schulen im Oktober 2018 vorgestellt worden. Das Bauvorhaben ist vom Ministerium für Soziales und Integration in das Krankenhausbauprogramm 2019 aufgenommen.

Nach abgeschlossener Prüfung der Planung durch den Landesbetrieb Vermögen und Bau fand im Februar dieses Jahres eine Videokonferenz mit den Vertretern des Sozialministeriums, des Regierungspräsidiums und Vermögen und Bau statt. „Die in dieser Besprechung noch unter Vorbehalt angebotene Festbetragsförderung in Höhe von 16 Millionen Euro wurde am 25. Februar von Förderreferent Ulrich Schiller telefonisch bestätigt“, schreibt die Kreisverwaltung. Der Förderbescheid solle baldmöglichst erteilt werden.

Neben der Festbetragsförderung erhält der Landkreis 180 000 Euro pro Planbett. Maximal kämen so 4 Millionen Euro zusammen für den Fall, dass aufgrund einer Steigerung der Auslastung nach Eröffnung des Klinikanbaus eine Erhöhung der derzeit 185 Planbetten im Krankenhausbedarfsplan des Landes erfolgt, erklärt die Kreisverwaltung.

„Gutgeheißen wurde das Vorhaben, für künftige Entwicklungen ein zusätzliches Stockwerk als Rohbau herzustellen und auf dem Dach einen Hubschrauberlandeplatz planerisch vorzusehen“, ist in der Beschlussvorlage zu lesen. Für im Krankenhausbauprogramm förderfähige Nutzungen, wie die Einrichtung einer Krankenpflegeschule und die Realisierung des Hubschrauberlandeplatzes, könne der Landkreis nachträglich Förderanträge stellen. 

Die Finanzierung des Projekts

Nach der Förderzusage durch das Sozialministerium stellt sich die Finanzierung des Klinikanbaus in Crailsheim wie folgt dar: Die Baukosten mit einem zusätzlichem Geschoss im Rohbau liegen bei rund 32,387 Millionen Euro. Eine Festbetragsförderung des Landes von 16 Millionen Euro wird erwartet.

Der Finanzierungsanteil des Landkreises Hall bei 185 Planbetten liegt bei etwa 16,387 Millionen Euro. Sollte der Krankenhausbedarfsplan des Landes eine Aufstockung um 15 zusätzliche Planbetten auf 200 vorsehen, verringert sich der Finanzierungsanteil des Landkreises durch weitere Zuschüsse auf etwa 13,687 Millionen Euro. 

HOHENLOHER TAGBLATT / HALLER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 25.03.2021 / Von Norbert Acker  

Das Klinikum Crailsheim aus der Luft: Das Krankenhaus bekommt einen Erweiterungsbau. 
Foto: Archiv
Das Klinikum Crailsheim aus der Luft: Das Krankenhaus bekommt einen Erweiterungsbau.
Foto: Archiv