Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Krankenhäuser im Kreis ...

... werden 2021 mit Minus abschließen

Medizinische Versorgung Deutschlandweit werden 60 Prozent der Kliniken im zweiten Pandemie-Jahr Verluste einfahren – auch Diak und Kreisklinikum. 

Am Montag vergangener Woche hat das Deutsche Krankenhausinstitut berichtet, dass rund 60 Prozent der Krankenhäuser in der Bundesrepublik das Jahr 2021 mit roten Zahlen abschließen werden. Ob das auch für die beiden Kliniken im Landkreis gilt, beantworten Verantwortliche des Diak und des Kreisklinikums Crailsheim.

Unterfinanzierung der Häuser

Kreiskämmerer Werner Schmidt antwortet in seiner Eigenschaft als Geschäftsführer des Kreisklinikums Crailsheim knapp und eindeutig: „Wir rechnen mit einem Jahresverlust in Höhe von über 5 Millionen Euro.“ Grund dafür sei generell die Unterfinanzierung der Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung. „Hinzu kommt nun der Corona-bedingte Patientenrückgang und die Freihaltung von Betten für Covid-Patienten durch Reduzierung von planbaren, zeitlich nicht dringenden Operationen“, erläutert Schmidt. Weniger Patienten führten zu weniger Einnahmen bei steigenden Kosten, zum Beispiel für Hygiene und Schutzbedarf sowie Überstunden wegen Personalausfällen. „Die von der Bundesregierung gesetzlich geregelten Ausgleichszahlungen reichen nicht aus, um die Lücke zu schließen“, stellt Schmidt fest.

„Wir müssen leider davon ausgehen, dass die Pandemie mindestens in der ersten Jahreshälfte 2022 weitergeht und verschiebbare Operationen weiterhin nur eingeschränkt möglich sind“, ergänzt der Kreiskämmerer. Ohne einen besseren Schutzschirm mit zusätzlicher Unterstützung durch Bund und Land werde sich die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser nicht verbessern.

Die Kliniken müssten ihre Versorgungsfunktion für die Bevölkerung wahrnehmen, unterstreicht Schmidt. Das heiße, man müsse neben den Covid-Patienten auch alle Notfälle und alle dringenden Fälle versorgen – und das immer. „Der Krankenhausbetrieb kann im Klinikum Crailsheim trotz Verlusten uneingeschränkt weiterlaufen, weil der Träger, der Landkreis, das Defizit übernimmt“, stellt Schmidt fest und ergänzt: „Die Krankenhäuser fordern den vollen Ausgleich der pandemiebedingten Erlösverluste für das Jahr 2021 und für 2022.“

Sondersituation Pandemie

Auch das Haller Diak Klinikum rechnet 2021 mit Mindereinnahmen und Mehrbelastungen durch Corona. Zu einem erwarteten Defizit will sich Diakoneo, das Mutterhaus des Diak mit Sitz im fränkischen Neuendettelsau, aber nicht äußern. „Bitte haben Sie Verständnis, dass wir vor dem offiziellen Jahresabschluss detaillierte Zahlen nicht nennen können“, sagt Diakoneo-Pressesprecher Markus Wagner. „Wir gehen aufgrund der Sondersituation Pandemie aber von einem operativen Minus in 2021 aus.“ Ob und wie sich dies 2022 fortsetzen werde, sei derzeit nicht absehbar. Wagner stellt fest: „Wir können die Forderungen der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft zur Krankenhausfinanzierung nur unterstützen.“

Verband fordert Korrekturen

BWKG-Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag begrüßt laut einer Pressemitteilung, dass „erstmals ein Krankenhaus-Schutzschirm auch für 2022 vorgesehen ist“. Das sei grundsätzlich positiv zu werten. Negativ sei allerdings, „dass die Konstruktionsfehler des Schutzschirms“ für 2021 auf das Jahr 2022 übertragen würden: „Wenn zwei Drittel der Krankenhäuser in Baden-Württemberg trotz Schutzschirm ein negatives Jahresergebnis für 2021 erwarten, gibt es erheblichen Korrekturbedarf.“ Allein die Tatsache, dass der Schutzschirm für 2021 nach wie vor auf nur 98 Prozent des Erlösvolumens mit Krankenkassen aus dem Jahr 2019 begrenzt sei, entziehe den Kliniken im Land mitten in der Pandemie 140 Millionen Euro. Weiteren Veränderungsbedarf gebe es bei der Begrenzung der Ausgleichszahlungen für die Kliniken, die Covid-19-Patienten behandeln.

 

Das Kreisklinikum stand 2020 besser da

Der Betriebsverlust 2020 hat für das Kreisklinikum Crailsheim 1,961 Millionen Euro betragen. Im Vorjahr sind es 4,6 Millionen Euro gewesen. Gründe für die damalige Verbesserung seien unter anderem Erleichterungen im Krankenhausentlastungsgesetz aufgrund der Pandemie, ist im Lagebericht 2020 des Klinikums zu lesen.

Ein kostendeckender Betrieb sei nicht möglich, sodass auch weiterhin eine Unterstützung des Landkreises als Krankenhausträger erforderlich sein werde, heißt es im Lagebericht 2020: „Die kommunalpolitische Bereitschaft dafür ist gegeben und kommt in dem vom Kreistag im Haushaltsplan 2021 budgetierten Defizitausgleich zum Ausdruck.“

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 03.01.2022 / Norbert Acker