Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Kostenexplosion ...

Redakteur Gottfried Mahling schreibt auf der gemeinsamen Kreisseite des Haller Tagblatts, Hohenloher Tagblatts und der Rundschau Gaildorf, dass das Crailsheimer Krankenhaus mit einer Vervielfachung der Ausgaben für Strom und Gas auf mehrere Millionen Euro rechnet. Erste Energiesparmaßnahmen würden bereits laufen. Dem Bericht liegt die Stellungnahme von Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Gerhard Bauer zur Aktion der Deutschen Krankenhausgesellschaft „ALARMSTUFE ROT: Krankenhäuser in NOT“ und die Beantwortung einer Presseanfrage durch Geschäftsführer Werner Schmidt zugrunde.
Kein Krankenhaus soll durch Inflation sowie durch die Strom- und Gaskrise in Liquiditätsprobleme kommen, sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in der vergangenen Woche in der ZDF-Sendung Markus Lanz. Die Ankündigung könnte bei Mitarbeitern und Geschäftsführung des Crailsheimer Kreisklinikums für etwas Erleichterung gesorgt haben. Denn die Energiekosten dürften in den kommenden Wochen und Monaten durch die Decke gehen.

Küche jetzt mit Flüssiggas

Im Jahr 2021 betrugen die Stromkosten des Krankenhauses, das sich in Trägerschaft des Landkreises befindet, 453 000 Euro. Nun müsse „mit einer Vervielfachung gerechnet werden“, schreibt Geschäftsführer Werner Schmidt auf Nachfrage unserer Zeitung. Aktuell laufe die Stromausschreibung, weshalb der genaue neue Strompreis noch nicht feststehe.

Bei der jüngsten Sitzung des Kreisausschusses für Soziales, Gesundheit und Schulen hatte Schmidt bereits vor steigenden Gaskosten gewarnt. Lagen diese 2021 noch bei 260 000 Euro, dürften sie nun auf eine Million Euro oder darüber hinaus steigen (wir berichteten).

Mehrere Energiesparmaßnahmen wurden im Kreisklinikum bereits umgesetzt. „Das gasbetriebene Blockheizkraftwerk wurde außerhalb der Heizperiode abgestellt und die Kühlung der medizinischen Geräte auf Strom umgestellt. Die Küche wurde auf Flüssiggas umgestellt. Durch beide Maßnahmen konnte Erdgas eingespart und damit ein Beitrag zur Auffüllung der Erdgasspeicher geleistet werden“, so Schmidt. Kurzfristig seien allerdings keine weiteren Umstellungen möglich. Der geplante Ausbau der Fotovoltaik zur Eigenstromerweiterung des Krankenhauses greife erst später.

Dass der Bundesgesundheitsminister den rund 2000 deutschen Krankenhäusern bis zu acht Milliarden Euro in Aussicht gestellt hat, um Inflation und Energiekosten auszugleichen, könne Schmidt zufolge allenfalls kurzfristig für Entlastung sorgen. „Die Energiepreisverteuerung ist nur ein Teilproblem. Uns treffen die Preissteigerungen auch in allen anderen Bereichen. Die Erlöse für die Versorgung der Patienten stiegen dieses Jahr um 2,3 Prozent. Die Inflation liegt aktuell bei zehn Prozent“, so der Klinik-Geschäftsführer. Einmalzahlungen könnten zwar helfen, „lösen das Problem aber nicht, dass die Schere zwischen Erlösen und Kosten immer weiter auseinandergeht“.

Defizite schon vor der Krise

Bereits vor Ausbruch des Ukraine-Kriegs hatte das vom Landkreis finanzierte Krankenhaus hohe Jahresdefizite erwirtschaftet. 2021 lag das Minus bei 4,977 Millionen Euro. Für dieses und nächstes Jahr wird mit einem noch weitaus höheren Defizit gerechnet (Siehe Infokasten).
690 Mitarbeiter sind aktuell im Klinikum Crailsheim beschäftigt. 185 Patientenbetten stehen zur Verfügung.

Landrat rechnet mit 7,5 Millionen minus 2022

„Die Kosten galoppieren! Deshalb müssen nun auch die Erlöse galoppieren!“ Das sagte Landrat Gerhard Bauer vor kurzem im Aufsichtsrat des Kreisklinikums. Die Krankenhäuser benötigen als Nothilfe einen rückwirkenden Inflationsausgleich. Eine Einmalzahlung genüge nicht, so der Landrat. Deshalb müsse der Landesbasisfallwert rückwirkend über der Inflationsrate erhöht werden. Der Gaspreisdeckel werde für die Krankenhäuser keine spürbare Entlastung bringen, sondern nur den noch stärkeren Anstieg der Gaskosten verhindern.

Das voraussichtliche Jahresdefizit 2022 des Kreisklinikums steigt aufgrund der aktuellen Entwicklungen von 4,95 auf 7,5 Millionen Euro, prognostiziert Gerhard Bauer. Im Wirtschaftsplan 2023, wird mit einem Betriebsdefizit in gleicher Höhe gerechnet. „Wenn sich an den Rahmenbedingungen der Krankenhausfinanzierung nichts Grundlegendes ändert, steigen die Betriebsdefizite immer weiter. In anderen Landkreisen sieht es nicht besser aus“, warnt der Landrat und fordert die Politik zum Handeln auf.

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 08.11.2022

Die Energiekosten des Crailsheimer Krankenhauses schießen in die Höhe. 
Foto: Klinikum
Die Energiekosten des Crailsheimer Krankenhauses schießen in die Höhe.
Foto: Klinikum