Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Hausärzte schlagen Alarm

Das Hohenloher Tagblatt berichtete in der Ausgabe vom 7. Januar über die allgemeinärztliche Versorgungssituation im Altkreis Crailsheim. Diese nehme dramatische Züge an. Patienten müssten mit längeren Wartezeiten rechnen. Die Kreisärzteschaft Crailsheim hatte zu einem Pressegespräch eingeladen.

HT-Redakteurin Christine Hofmann berichtet aus dem Pressegespräch, dass fünf Hausarztpraxen im Altkreis Crailsheim ihre Tätigkeit in den vergangenen Monaten eingestellt haben oder in den nächsten Monaten einstellen werden. „Weitere stehen auf der Kippe“, sagte Dr. Helmut Kopp, Vorsitzender der Kreisärzteschaft Crailsheim. Die ohnehin kritische hausärztliche Versorgung in der Region spitze sich dadurch dramatisch zu. Jede Hausarztpraxis betreue zwischen 1000 und 1500 Patienten. Diese Zahl mit fünf multipliziert, mache die Tragweite deutlich: Die verbleibenden Hausarztpraxen seien überlastet und könnten sich vor Anfragen kaum retten.

Verärgerte Patienten

Die Anfragen der Patienten würden drängender und die „Aggressivität bei manchen Patienten nimmt zu“, sagte Dr. Kopp und wirbt um Verständnis für die Situation. Alle Ärztinnen und Ärzte würden so viel wie persönlich tragbar arbeiten. Wartezeiten seien aber nicht zu vermeiden. Auch die Notrufnummer 116117 sei schlecht erreichbar.

Kein Ausweg

Kurz vor Weihnachten habe sich die Ärzteschaft aus dem Altkreis Crailsheim mit Vertretern der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), des Landkreises und der Stadt Crailsheim getroffen, um nach einem Ausweg zu suchen. Es wurde keine Lösung gefunden. „Die KV hat zwar den Sicherstellungsauftrag, könne aber, wie der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Dr. Johannes Fechner ausführte, auch keine Ärzte backen“.

Notaufnahme überfüllt

Dass die hausärztliche Versorgung schlechter wird, ist auch in der Notaufnahme des Klinikums Crailsheims spürbar. „Die Zahl der Bagatellfälle hat stark zugenommen“, berichtet Chefarzt Dr. Bernhard Braun. „Dabei sind wir in erster Linie für stationäre Aufnahmen und lebensbedrohliche Krankheiten zuständig. Mit den Bagatellfällen wird unsere Notaufnahme überlastet.“

Chefarzt Dr. Jens Rossek teilt diese Beobachtung: „Mittlerweile landet die ganze ‚kleine Chirurgie‘ bei uns im Krankenhaus.“ Dabei gehörten kleine Eingriffe und deren Nachbehandlung in eine Hausarztpraxis. Wenn der Ärztliche Direktor über eine Lösung des Problems Ärztemangel nachdenkt, fallen Schlagworte wie Videosprechstunde, Praxisgebühr und gemeinsame Ambulanz. Beim Modell der gemeinsamen Ambulanz wird am Empfangstresen entschieden, ob der Patient ein Fall für den Hausarzt, den Facharzt oder die Notaufnahme ist. Der Patientenstrom wird geleitet. Könnte das ein Modell für Crailsheim sein? Rossek kann das nicht mit Sicherheit sagen. „Sicher ist aber: Das Problem kann nicht dadurch gelöst werden, dass alle Ärzte länger arbeiten. Es sind schon alle am Limit.“

HOHENLOHER TAGBLATT / 07.01.2023

"Mittlerweile landet die ganze 'kleine Chirurgie' bei uns im Krankenhaus, obwohl kleine Eingriffe und deren Nachbehandlung in eine Hausarztpraxis gehören", machte Chefarzt Dr. Jens Rossek im Pressegespräch deutlich.