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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Kliniken mangelt es an Geld

Die Krankenhäuser sind den Deutschen lieb, vor allem aber teuer. Trotz hoher Ausgaben leiden viele Häuser laut einer neuen Erhebung unter chronischer Finanznot. Von Michael Gabel

Vor allem die Kliniken selbst zeichnen immer wieder ein Horrorszenario: Der Patient der Zukunft findet – wenn alles schlecht läuft – ein Gesundheitssystem vor, das seinen Aufgaben kaum noch nachkommen kann. Weil die Deutschen immer älter werden, werden sie häufiger krank, und weil sie auch weniger werden, fließen die Krankenkassenbeiträge nicht mehr so reichlich.

Die Folge für die Kliniken sind massive Einsparungen, die zu drastischen Maßnahmen führen könnten: Die Häuser könnten Aufgaben, die bislang Ärzte und Krankenschwestern erledigten, Stück für Stück auf Roboter übertragen. Diese teilen dann das Essen aus, helfen bei Operationen und checken die Gesundheitsdaten. Der Patient – am Ende ist er nur noch eine Nummer.

Manchem Haus droht die Pleite

Wissenschaftlich gestützt wird die Prognose durch eine Studie des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung (RWI). Nach den Erhebungen der Experten schreibt schon jetzt fast jede zehnte Klinik rote Zahlen mit erhöhter Gefahr einer Pleite. „Irgendwann machen 60 Prozent aller Häuser Verluste“, unkt Boris Augurzky vom RWI.

Um eine solche Entwicklung zu verhindern und eine „ideale Krankenhausstruktur“ zu erreichen, müssten laut Augurzky in den nächsten Jahren insgesamt rund zwölf Milliarden Euro in die Kliniken gesteckt werden. Mit dem Geld sollten Kliniken sich spezialisieren und auf das konzentrieren, was sie am besten können. Der von der Politik geschaffene Strukturfonds zur Unterstützung der Krankenhäuser solle deshalb über das kommende Jahr hinaus erhalten blieben.

Mit dieser Forderung stößt er auf Widerstand der Kassen, die das Grundproblem der hohen Kosten der Krankenhäuser auf deren Anzahl zurückführen. Florian Lanz vom Verband der Gesetzlichen Krankenversicherer kritisiert darüber hinaus, dass der Strukturfonds aus Kassengeldern und nicht aus Steuern finanziert wird. Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach dringt zwar ebenfalls darauf, dass der Strukturfonds über 2018 hinaus fortgeführt wird. Er möchte aber unbedingt sicherstellen, dass die Krankenkassen weiter dafür zahlen: „Damit sie ein besonderes Interesse haben, dass es zu Strukturverbesserungen kommt.“

Vor allem in Westdeutschland gibt es gemessen an der Zahl der Einwohner deutlich mehr Klinikbetten als in fast jedem anderen Land der OECD. Die Zahl sinkt, wenn auch langsam. Augurzky bewertet es als positiv, dass es 2015 erstmals weniger als 500?000 Betten gab. Überkapazitäten seien vor allem im Westen abgebaut worden. Auch bei der Gesamtzahl der Krankenhäuser geht der Trend klar in eine Richtung: von 2200 vor zehn Jahren auf jetzt deutlich unter 2000.

Zumeist wurden die Häuser aber nicht dichtgemacht, sondern zusammengelegt. Der Plan, eine Klinik zu schließen, stößt immer auf enormen Widerstand in der Lokalpolitik, weil die Häuser meistens die größten Arbeitgeber in der Region sind und die Bürger regelmäßig lautstark protestieren, wenn es um ihre medizinische Versorgung geht.

Bei den Finanzen gibt es laut der Studie nach wie vor große regionale Unterschiede. Eine Erhebung bei bundesweit 877 Krankenhäusern ergab, dass sich in Sachsen kein einziges Haus im roten Bereich befindet. In Baden-Württemberg sind es dagegen 16 Prozent und in Hessen sogar 18 Prozent. Hauptgrund: In Ostdeutschland gibt es deutlich weniger Krankenhäuser pro Einwohner als im Westen.

Um den Problemen beizukommen, raten die Forscher zu „effizienzsteigernden Maßnahmen“. Konkret weisen sie auf die Möglichkeiten der elektronischen Patientenakte hin, raten zum verstärkten Einsatz von Robotern sowie der Fernbehandlung durch Telemedizin.
Zu viele Kapazitäten

Südwestpresse / 22.06.2017 / Michael Gabel

Bei den Krankenhäusern bestehen zum Teil massive Überkapazitäten, sind sich die meisten Experten einig. Während manche Häuser ständig überbelegt sind, müssen andere um Patienten regelrecht kämpfen. Um umzusteuern, hat der Bund Anfang 2016 einen Fördertopf bereitgestellt, den Krankenhausstrukturfonds. Er umfasst 500 Millionen Euro. Die Gelder werden nur zur Verfügung gestellt, wenn die Länder den gleichen Beitrag leisten. So kommt ein Förderbetrag von maximal einer Milliarde Euro zustande. Die Gelder werden nicht anstelle anderweitiger Investitionsförderung gezahlt, sondern zusätzlich zu diesen Mitteln. 
mg
Bei den Krankenhäusern bestehen zum Teil massive Überkapazitäten, sind sich die meisten Experten einig. Während manche Häuser ständig überbelegt sind, müssen andere um Patienten regelrecht kämpfen. Um umzusteuern, hat der Bund Anfang 2016 einen Fördertopf bereitgestellt, den Krankenhausstrukturfonds. Er umfasst 500 Millionen Euro. Die Gelder werden nur zur Verfügung gestellt, wenn die Länder den gleichen Beitrag leisten. So kommt ein Förderbetrag von maximal einer Milliarde Euro zustande. Die Gelder werden nicht anstelle anderweitiger Investitionsförderung gezahlt, sondern zusätzlich zu diesen Mitteln.
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