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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Diak auf Partnersuche

Michael Kilb will die Zusammenarbeit des Haller Klinikums mit dem Landkreis vertiefen. Der Chef macht zudem deutlich, dass Gespräche mit der Diakonie Neuendettelsau bei Ansbach geführt werden. Von Marcus Haas

Es geht vor allem um die weitere Finanzierung unserer Bauprojekte und die medizinische und pflegerische Versorgung der Bevölkerung im Landkreis, darum, wie der Zentralversorger weiter nach vorne entwickelt werden kann“, nennt Diakchef Michael Kilb gestern am Telefon zwei „ganz große Themen“, die ihn beschäftigen.

Deshalb spricht das Diak mit möglichen Partnern – aus einer Position der Stärke heraus, denn noch schreibe es schwarze Zahlen. Kilb nennt den Landkreis Schwäbisch Hall und die Diakonie Neuendettelsau. Zudem will er auf der kommunalen Ebene mit der Stadt Schwäbisch Hall „einen Gesprächsfaden“ aufnehmen.

Zweiter Bauabschnitt

Mit dem Landkreis Schwäbisch Hall und dem Grund- und Regelversorger in Crailsheim gibt es bereits eine strategische Partnerschaft, „vertiefende Kooperationsgespräche“ sollen geführt werden. Neuer Gesprächspartner ist die Diakonie Neuendettelsau. Die Aufsichtsratsgremien der beiden diakonischen Einrichtungen haben bestätigt, Gespräche aufzunehmen, um Möglichkeiten einer gemeinsamen Zukunft zu prüfen. Grund für die Gespräche seien „die Dynamik im Gesundheits- und Sozialmarkt und durch diesen offensiven Schritt sollen neue Entwicklungsmöglichkeiten geschaffen sowie die Stabilität für beide Unternehmen nachhaltig gesichert werden“, teilt das Diak per Pressemitteilung mit.

Das neue Bettenhaus wurde Mitte Juni eingeweiht. Damit steht der erste Bauabschnitt auf dem Diakgelände. „Die Finanzierung dafür ist gesichert“, erläutert Kilb zum Thema Bauprojekte. Gut 44 Millionen der rund 128 Millionen Euro Kosten für die Investition erster Bauabschnitt muss das Diak selbst erwirtschaften, den Rest zahlt das Land. Nach dem Bauabschnitt bedeutet aber vor dem Bauabschnitt, denn der erste hängt mit dem zweiten zusammen, die Planung dafür läuft bereits. „Wir werden voraussichtlich rund 30 Millionen Euro selbst erwirtschaften müssen“, informiert Kilb zur Finanzierung des zweiten Bauabschnitts. Das sei aber davon abhängig, wie hoch die Förderquote des Landes ausfalle. Er rechnet mit Kosten in Höhe von rund 80 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt.

Zur möglichen Beteiligungsstruktur macht Kilb am Telefon keine Angaben, dafür sei es noch zu früh. „Ich bin offen. Es geht darum, unser Klinikum so gut wie möglich weiterzuentwickeln. Sehr wichtig ist mir dabei die diakonische Trägerschaft“, macht Kilb deutlich. Das sieht die Mitarbeitervertretung ähnlich: „Uns ist wichtig, dass das Diak eine diakonische Einrichtung ist und bleibt“, sagt Hans-Ulrich Gruber.

Konkrete Ergebnisse zur geplanten Zusammenarbeit werden der Landkreis und beide diakonische Unternehmen im Verlauf und Fortschritt der Gespräche veröffentlichen. „Bis Ende des Jahres muss es eine Entscheidung geben“, sagt Kilb. Dann werde der neue Partner des Diakonieklinikums bekannt gemacht. Es könnten auch mehrere sein.

Diakonie Neuendettelsau hat rund 7800 Mitarbeiter
Das Diak gibt Zahlen zur wirtschaftlichen Entwicklung des Diakonie-Klinikums fürs Jahr 2017 bekannt. 2017 betrug der Umsatz rund 130 Millionen Euro (2016: 160,7 Millionen Euro, 2015: 155 Millionen Euro). Das Jahresergebnis im Diakonieklinikum vor Zins und Abschreibungen lag 2017 bei 3,4 Millionen Euro (2016: 4,2 Millionen Euro, 2015: 5,6 Millionen Euro). 2017 betrug der Jahresüberschuss 584 000 Euro (2016: 902 000 Euro; 2015: 1,6 Millionen Euro).

Die Diakonie Neuendettelsau mit Sitz im Landkreis Ansbach in Mittelfranken ist eine gemeinnützige Körperschaft des öffentlichen Rechts mit rund 7800 Mitarbeitenden – das Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall hat rund 2400 Mitarbeiter. Das Unternehmen betreibt laut Internetauftritt je ein Krankenhaus in Ansbach (plus eine Kinderklinik), in Neuendettelsau, in Schwabach und zwei Krankenhäuser in Nürnberg. Die Säulen, die die Arbeit der Diakonie Neuendettelsau tragen, heißen Christlichkeit, Professionalität und Wirtschaftlichkeit. Ihre zentralen Arbeitsfelder sind Bildung, Gesundheit sowie Dienste für Menschen mit Behinderung, Senioren und Kinder. Der regionale Schwerpunkt liegt in Franken. Dazu kommen Einrichtungen in Baden-Württemberg und Polen. Gegründet wurde das Evangelisch-Lutherische Diakoniewerk Neuendettelsau im Jahr 1854 von Pfarrer Wilhelm Löhe. Sein amtierender Nachfolger im Amt des Rektors ist Pfarrer Dr. Mathias Hartmann, der das Unternehmen als Vorstandsvorsitzender führt.

Kommentar Marcus Haas zur Partnersuche des Diaks

Es geht vor allem ums Geld

Der Blick in den Hohenlohekreis zeigt: Das Krankenhaus hat bereits einen starken Partner gewonnen. Die katholischen Barmherzigen Brüder Trier sicherten sich im März des Jahres 51 Prozent der Unternehmensanteile. Das Diak wurde eine Zeit lang auch als Partner des Nachbarn gehandelt, aber das sucht nun selbst, hat den wirtschaftsstarken Riesen Diakonie Neuendettelsau im Visier. Zentralisierungen von Krankenhäusern schreiten voran, sind politisch gewollt. Neben dem diakonischen Auftrag geht es vor allem ums Geld. Es gibt Zeitdruck: rund 30 Millionen Euro Eigenmittel fehlen für den zweiten Bauabschnitt. Das kann das Klinikum nicht mehr alleine stemmen. Es schreibt noch schwarze Zahlen, aber der Überschuss schrumpft. Ob die Diakonie Neuendettelsau der richtige Partner ist, wird sich zeigen. Das hängt auch davon ab, wie viele Entscheidungen dann noch vor Ort in Schwäbisch Hall von denjenigen getroffen werden können, die die Verhältnisse am besten kennen. Für Mitarbeiter ist es entscheidend, dass die Arbeitsbedingungen gut sind. Das hängt mit der Sicht der Patienten zusammen, denen es letztlich um die wohnortnahe, bestmögliche medizinische und pflegerische Versorgung geht. Wenn das gegeben ist, dann ist es egal, wer das Sagen hat.

Haller Tagblatt / 17.07.2018 /Marcus Haas

Nach dem Bau ist vor dem Bau: Das neue Bettenhaus (Mitte oben) wurde im Juni eingeweiht. Der zweite Bauabschnitt ist geplant, wo noch das Hochhaus steht. 
Foto: Ufuk Arslan
Nach dem Bau ist vor dem Bau: Das neue Bettenhaus (Mitte oben) wurde im Juni eingeweiht. Der zweite Bauabschnitt ist geplant, wo noch das Hochhaus steht.
Foto: Ufuk Arslan