Menschen, die in einem Gesundheitsberuf arbeiten, brennen meist für ihre Aufgaben. Sie schätzen die fachlichen Anforderungen, arbeiten gern im Team, tragen eine hohe Verantwortung. Vor allem aber brennen sie für ihren Beruf, weil sie dort mit Menschen zu tun haben, denen sie helfen, für die sie da sein, deren Leben sie in einer schwierigen Zeit ein Stück begleiten können. Es sind die kleinen, menschlichen Momente, die ihre anspruchsvolle und manchmal auch anstrengende Arbeit zu etwas Wertvollem machen. Deshalb ist es wichtig, dass im Arbeitsalltag in Klinik, Praxis oder Heim Zeit bleibt für diese kleinen Momente. Es ist Aufgabe der Politik in Bund und Land, die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen. Die Corona-Pandemie hat die Probleme verschärft. Der Fachkräfte- und Nachwuchsmangel darf nicht dazu führen, dass sich Menschen in Gesundheitsberufen ausgebrannt fühlen. Sie sollen für ihre Aufgaben brennen – und andere mit ihrem Feuer anstecken.

Hohenloher Tagblatt / 08.07.2022