Kreistag lehnt Diakoneo-Antrag einstimmig ab

Diakoneo wollte vom Landkreis vollen Verlustausgleich fürs Diak – ohne eine gesellschaftliche Beteiligung. Indiskutabel: So lautet die gemeinsame Position der Fraktionen und Parteien im Kreistag.

Die Kreisräte lehnen geschlossen den Antrag ab und folgen dem Beschlussvorschlag der Kreisverwaltung. Demzufolge ähneln sich die Stellungnahmen, verläuft es zügig in Richtung Beschluss. Der Landkreis bietet eine Beteiligung von mindestens 50 Prozent und mehr sowie entsprechende Defizit- und Investitionsbeteiligung in einer gemeinsamen Krankenhausbe triebsgesellschaft mit Diakoneo an. Gesprächsbereitschaft besteht, für den Fall eines Diakverkaufs und damit einer vollständigen Übernahme durch den Landkreis. Die Kreisverwaltung nimmt Kontakt mit der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Curacon entsprechend Verhandlungsverlauf auf.

Nach Diakoneo-Angaben wachsen die operativen Verluste von 5,9 in 2022 auf 19,5 Millionen Euro im Jahr 2027. Zudem geht es um Investitionskosten von bis zu 225 Millionen Euro für den zweiten Neubauabschnitt auf dem Diakgelände (Eigenanteil bis zu 80 Millionen Euro).

Im Kommentar schreibt Chefredakteur Marcus Haas: "Der Landkreis ist der beste Partner fürs Diak und gesprächsbereit, offen bis hin zur Übernahme, um mit einem Blick die beiden Krankenhäuser neu zu positionieren, Synergieeffekte zu heben – eine Herkulesaufgabe, die nach ganz oben priorisiert werden muss, den Landkreis an Leistungsgrenzen bringen kann. Alles muss dabei auf den Prüfstand, um herauszufinden, ob der Landkreis beide Krankenhäuser für die Bevölkerung, für die Mitarbeitenden nachhaltig sicher, zukunftsfähig aufstellen kann. Letztlich müssten es Städte und Gemeinden, die Bürger über die Kreisumlage zahlen. Das sollte es der Kreis gesellschaft wert sein."

Soweit Auszüge aus dem Zeitungsbericht, der als (PDF) heruntergeladen werden kann.

Haller Tagblatt / Hohenloher Tagblatt / Rundschau Gaildorf / 21.03.2024