Im Gespräch mit Bundestagsabgeordneten

Die Baden-Württembergische Krankenhausgesellschaft (BWKG) informierte in Berlin über die zentralen Forderungen an die Politik im Zusammenhang mit der Krankenhausreform. Aus dem Landkreis Schwäbisch Hall nahmen als Vertreter des Klinikums Crailsheim die Aufsichtsräte Helga Hartleitner und Hans-Joachim Feuchter sowie Geschäftsführer Werner Schmidt am Gästeabend in der Landesvertretung Baden-Württemberg teil.

85 Prozent der baden-württembergischen Krankenhäuser gehen in ihren Wirtschaftsplänen für 2024 davon aus, dass sie Defizite haben werden. Prognostiziertes Gesamtdefizit: 900 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund fasste BWKG-Vorstandsvorsitzender Heiner Scheffold, Landrat, Alb-Donau-Kreis, Ulm, in seiner Ansprache die wichtigsten zentralen Forderungen der Krankenhäuser an die Politik wie folgt zusammen:

• Dauerhafte Finanzierung der Inflationskosten durch Anhebung des Landesbasisfallwertes für die Krankenhausvergütung um 4 Prozent.

• Vollständige Finanzierung sämtlicher Personalkostensteigerungen und quantitative Begrenzung der Leiharbeit für Pflegekräfte.

• Unabdingbare Voraussetzung für eine Krankenhausreform ist, dass die massive Unterfinanzierung der Krankenhäuser (Defizitsockel aus 2022/2023) beseitigt wird. Dazu gehört auch, dass die Investitionsfinanzierung der Länder auf das notwendige Niveau angehoben wird.

• Im Zentrum der Krankenhausplanung muss der Bedarf der Menschen stehen, die notwendigen und qualitativ hochwertigen Krankenhausleistungen in annehmbarer Zeit zu erreichen. Krankenhausplanung und die Zuweisung der Leistungsgruppen muss Länderaufgabe bleiben.

• Die Rahmenbedingungen für die Krankenhäuser müssen so gestaltet werden, dass sie ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktive Arbeitsbedingungen bieten können.

• Die bestehende bürokratische Belastung in den Krankenhäusern muss systematisch reduziert werden.

„Uns war wichtig, durch unsere Teilnahme den Bundestagsabgeordneten im persönlichen Gespräch den Ernst der Lage der Krankenhäuser deutlich und den dringenden politischen Handlungsbedarf noch bewusster zu machen“, teilen die Crailsheimer Klinikvertreter mit. Die Defizite der Krankenhäuser belasten die kommunalen Haushalte und schränken die Handlungsmöglichkeiten der Landkreise, Städte und Gemeinden immer mehr ein."

Pressemitteilung Klinikum Crailsheim / 05.06.2024