Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Gelegenheitschirurgie"

„Gelegenheitschirurgie“ soll vermieden werden
Medizin Es sind Mindestmengen für sieben komplexe Behandlungsfelder festgelegt worden. Drei werden im Haller Diak angeboten, eins im Crailsheimer Kreisklinikum. Von Norbert Acker

Bei komplizierten, plan¬baren Operationen mit hohem Risikopotenzial für Patienten müssen Krankenhäuser bestimmte Fallzahlen vorweisen, um den Eingriff durchführen zu dürfen. Davon berichtet die AOK Heilbronn-Franken in einer aktuellen Pressemitteilung. Ziel der sogenannten Mindestmengenregelung sei es, eine gute Behandlungsqualität zu gewährleisten und Komplikationen durch „Gelegenheitschirurgie“ zu vermeiden. Ab 2020 werden die Kliniken auf die Einhaltung der Vorgaben überprüft.

Online-Karte klärt auf

„Mit einer Online-Karte, die alle Kliniken aufführt, welche die Mindestmengen-Anforderungen einhalten, geben wir Orientierung“, verkündet die Geschäftsführerin der AOK Heilbronn-Franken, Michaela Lierheimer. Für den Landkreis Schwäbisch Hall ergibt sich folgendes Bild: Bei komplizierten Bauchspeicheldrüsenoperationen werden die Vorgaben vom Diak-Klinikum im Diakoneo-Verbund eingehalten. Für die Implantation von künstlichen Kniegelenken stehen ebenfalls das Haller sowie das Kreisklinikum in Crailsheim zur Verfügung. Die Anforderungen für die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 Gramm erfüllt das Diak-Klinikum.

„Krankenhäuser, die auf der Karte fehlen, dürfen die jeweilige Behandlung nicht anbieten“, betont Lierheimer. Die Kasse erneuere ihre Forderung nach einer Ausweitung der derzeitigen Mindestmengen-Regelungen, um die Patientensicherheit weiter zu erhöhen. „Außerdem sollten neue Mindestmengen für weitere Behandlungen eingeführt werden“, so Lierheimer.

Expertise wird verlangt

Mit drei von sieben komplexen Behandlungsfeldern ist das Diak-Klinikum in der Region gut aufgestellt. „Für neue Behandlungsfelder gibt ein Klinikum Prognosen für zu erwartende Patientenzahlen an, in die auch die Vorjahreszahlen der Behandlungen mit einfließen“, erklärt Manuela Giesel, Leiterin der Unternehmenskommunikation der Diakoneo Diak Schwäbisch Hall gGmbH. „Möchte man neu in ein Behandlungsfeld einsteigen, begründet man dies beispielsweise durch einen neuen Operateur, der die entsprechende Expertise mitbringt.“
Die aktuellen Planungen des Diak zur Erweiterung beziehen sich auf die mechanische Entfernung von Blutgerinnseln im Gehirn (Thrombektomie). Dies soll vor allem für Schlaganfall-Patienten gemeinsam mit Spezialisten von der Uniklinik Heidelberg in Hall angeboten werden. Außerdem werden seit Sommer 2019 komplizierte Operationen an der Wirbelsäule und am Becken angeboten. „Für beide Erweiterungen gibt es zur Zeit noch keine vorgeschriebenen Mindestmengen, was sich aber künftig durchaus ändern kann“, so Giesel.

Kooperative Partnerschaft

Das Diak kooperiert mit allen Krankenhäusern und Universitätskliniken in der Umgebung. Im Fall der Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Lebendgewicht von unter 1250 Gramm ist die Zusammenarbeit mit dem Crailsheimer Klinikum besonders eng. „Frühgeborene werden in unserem Hause nicht behandelt. In Notfällen werden die Kinder mit dem Babynotarzt ins Diak verlegt“, bestätigt Thomas Grumann, klinischer Direktor des Klinikums Crailsheim.
Die Krankenhäuser der Grund- und Regelversorgung könnten nicht immer die vom Gesetzgeber geforderten Mindestmengen erfüllen, ergänzt er: „Das Klinikum Crailsheim erfüllt aber mit seiner Orthopädie diese Vorgaben.“ Aufgrund der geforderten Mindestmengen sei künftig nicht vorgesehen, Patienten aus anderen Behandlungsfeldern in Crailsheim zu behandeln. „Diese können nur an Zentral- und Maximalversorgerkrankenhäusern versorgt werden“, so Grumann. Man habe unter anderem eine kooperative Partnerschaft mit dem Diak. Die Patienten würden dorthin verlegt, wenn die Behandlung in Hall ist und es dem Patientenwillen entspreche.

Info Die neue Mindestmengen-Transparenzkarte der AOK ist im Internet unter www.aok-bv.de/engagement/mindestmengen zu finden.

Komplexe Eingriffe am Organsystem

Pankreas (Bauchspeicheldrüse)
Diakonie Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH 23 (2018); 23 (1.7. 2018 bis 30.6. 2019 (Mindestmenge 10)

Kniegelenk-Totalendoprothesen
Diakonie Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH 116 (2018); 131 (1.7. 2018 bis 30.6. 2019 (Mindestmenge 50)
Landkreis Schwäbisch Hall Klinikum GmbH 144 (2018); 149 (1.7. 2018 bis 30.6. 2019 (Mindestmenge 50)

Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 g jährliche Mindestmenge pro Standort eines Krankenhauses: 14
Diakonie Klinikum Schwäbisch Hall gGmbH 21 (2018); 18 (1.7. 2018 bis 30.6. 2019)

Vom Kniegelenk über die Leber zu Stammzellen
Zurzeit sind Mindestmengen für sieben komplexe Behandlungsfelder festgelegt: Implantation von künstlichen Kniegelenken (Krankenhäuser müssen mindestens 50 solcher Operationen pro Jahr durchführen), Transplantation von Lebern (20), Nieren (25) und Stammzellen (25), komplexe OPs an der Speiseröhre (10) und der Bauchspeicheldrüse (10) sowie für die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht von unter 1250 Gramm (14).

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 18.01.2020

 

Mindestmengen-Standards bei Operationen sollen die Patienten schützen. Einige Krankenhäuser der Region sind 2020 gut aufgestellt. Im Haller Diak dürfen beispielsweise drei und im Klinikum Crailsheim eines von sieben komplexen Behandlungsfeldern angeboten werden. 
Foto: AOK
Mindestmengen-Standards bei Operationen sollen die Patienten schützen. Einige Krankenhäuser der Region sind 2020 gut aufgestellt. Im Haller Diak dürfen beispielsweise drei und im Klinikum Crailsheim eines von sieben komplexen Behandlungsfeldern angeboten werden.
Foto: AOK