Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Da kommt noch etwas"

Corona Die Steigerungsrate neu Infizierter beträgt am Ostermontag im Landkreis 2,1 Prozent. Zum ersten Mal seit Beginn der Pandemie gibt es mehr Gesundete als Kranke. Entwarnung gibt es jedoch nicht.

Die Zahlen der Corona-Infizierten haben sich bis Ostermontag, 16 Uhr, nur noch leicht nach oben bewegt. 2,1 Prozent war die Steigerungsrate. Im Landkreis Schwäbisch Hall waren demnach 825 Menschen nachweislich an Covid-19 erkrankt. 466 davon sind bereits wieder gesund. 31 Personen sind verstorben. Die Zahl der noch Infizierten lag bei 328.

Dr. Pascale Welisch, Leiterin des Gesundheitsamtes bewertet die Entwicklung „vorsichtig positiv“. Die Zahlen seien jedoch aufgrund vier freier Tage nicht unbedingt repräsentativ. Infiziert hätten sich im Landkreis Personen vom Neugeborenen bis hin zum betagten Senior. Es sei ein Querschnitt durch die Bevölkerung.

Kliniken derzeit nicht am Limit

Kein Engpass herrsche in den beiden Krankenhäusern. Im Kreisklinikum Crailsheim waren gestern 45 Personen isoliert, 14 weitere galten als verdächtig. Fünf Patienten befanden sich auf der Intensivstation und wurden beatmet. Dies sei aber nur eine Momentaufnahme und könne sich ständig ändern, so Welisch.

28 isolierte Patienten sowie elf weitere Verdachtsfälle hatte das Diak in Hall. „Sechs Personen liegen auf der Intensivstation und werden teilweise beatmet“, teilt Pressesprecherin Manuela Giesel mit. Die schöne Nachricht sei, dass die ersten Patienten von der Beatmung entwöhnt werden könnten. Der Genesungsweg dieser Menschen sei ein langer, so Giesel. Gestern wurden vom Diak drei Patienten nach Heidelberg und Würzburg ausgeflogen, um weitere Kapazitäten für Intensivpatienten zu schaffen. Seit Karfreitag musste kein weiteres Pflegeheim im Landkreis unter Quarantäne gestellt werden. Eine Arztpraxis steht aktuell noch unter Quarantäne.

„Ich glaube nicht, dass wir den Höhepunkt der Corona-Krise im Landkreis erreicht haben“, betont Dr. Pascale Welisch. Derzeit sei es eher ruhig und die eingeleiteten Maßnahmen würden greifen. Nicht vergessen werden dürfe, dass jeder Mensch empfänglich für das Virus ist. „Da kommt noch etwas hinterher“, ist sich die Amtsleiterin sicher. Ihrer Meinung nach werde es noch wesentlich mehr Erkrankte geben. „Wichtig ist, dass sich Menschen nicht zur gleichen Zeit anstecken“, sagt Welisch mit Blick auf die vorhandenen stationären Ressourcen. Das wichtigste Ziel sei daher, die Erkrankungskurve abzuflachen. Elementar sei weiterhin, Abstand zu halten, die Hygienestandards sowie die Husten- und Niesetikette einzuhalten.

Die von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina am Ostermontag empfohlenen Maßnahmen hält Dr. Pascale Welisch für fundiert. Die Forscher empfehlen für ein Ende des Lockdown unter bestimmten Voraussetzungen baldmöglichst erst die Grundschulen und dann die Sekundarstufe I zu öffnen. Dies könne aber nur geschehen, wenn die Infektionen auf niedrigem Niveau stabilisiert und die Hygieneregeln eingehalten werden. Zudem plädieren die Spezialisten für eine Maskenpflicht im öffentlichen Nahverkehr.

Stellungnahme des Landrats

Seit Dienstag, 7. April, sinkt die Kurve der aktuell infizierten Menschen im Landkreis. Landrat Bauer ist jedoch nur verhalten optimistisch: „Die Zahlen sind nicht sehr belastbar, weil die Labore während der Osterfeiertage nur eingeschränkt gearbeitet haben. Um die tendenziell positive Entwicklung nicht zu gefährden, bitte ich dringend, zum eigenen Schutz und zum Schutz von anderen weiterhin im öffentlichen wie im privaten Bereich auf Abstand zu achten.“

Viele Arztpraxen testen selbst

In die Drive-in-Teststellen kommen laut Elisabeth Koerber-Kröll, Vorsitzende der Ärzteschaft Schwäbisch Hall, derzeit täglich zwischen 30 und 40 Personen. „Ich habe das Gefühl, es wird rund ein Drittel weniger im Moment“, sagt die Allgemeinärztin. In den Fieberambulanzen, die noch parallel zu den Teststellen betrieben werden, werden am Tag rund 20 Erkrankte untersucht und bei Verdacht getestet. Die relativ geringe Zahl hänge damit zusammen, dass die meisten Arztpraxen mittlerweile mit ausreichend Schutzanzügen ausgerüstet seien und ihre Patienten selbst behandelten

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 15.04.2020 Von Corinna Janßen

Die Gesundheitsamtschefin Dr. Pascale Welisch bewertet die derzeitige Situation
Die Gesundheitsamtschefin Dr. Pascale Welisch bewertet die derzeitige Situation "vorsichtig positiv".
Foto: Archiv/Beatrice Schnelle