Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Weit entfernt von März und April"

Pandemie Die Verantwortlichen im Landkreis fühlen sich gewappnet für eine eventuelle zweite Corona-Welle. Weitere Neuerkrankungen erwartet man von Reiserückkehrern.

Fünf der sechs Personen, die sich im Landkreis Schwäbisch Hall neu mit dem Corona-Virus infiziert haben, sind aus dem Urlaub zurückgekommen. Das geht aus der Corona-Meldung des Landratsamts vom vergangenen Mittwoch hervor. „Die Personen waren zu Besuch in der Türkei und Rumänien“, sagt Eva Christina Scheiber von der Pressestelle des Landratsamts auf Nachfrage dieser Zeitung.

Übers Wochenende sind weitere Neuinfektionen registriert worden. Schon am Freitag sei dem Gesundheitssamt ein weiterer positiver Fall aus Crailsheim gemeldet worden, dessen Kontaktperson sei bereits in Quarantäne gewesen. Am Samstag seien bei einer sechsköpfigen Familie aus Schwäbisch Hall sechs Familienangehörige positiv getestet worden, eines negativ. „Es handelt sich um Reiserückkehrer aus dem Kosovo“, so Scheiber.

Aufmerksam beobachten

Beim Gesundheitsamt beobachtet man diese Entwicklung aufmerksam. „Es ist davon auszugehen, dass bei der aktuellen Lage weitere Infektionen von Reiserückkehrern vorkommen werden“, sagt Amtsleiterin Dr. Pascale Welisch.

Gedanken über Teilnehmer aus dem Landkreis an den sogenannten Hygiene- oder Querdenker-Demonstrationen in Berlin oder Stuttgart, bei denen die meisten Beteiligten die Hygienenregeln bewusst missachten, macht man sich hingegen noch keine. Auch wenn noch nicht absehbar ist, ob es sich bei diesen Demos um sogenannte „Super-Spreader-Events“ handelt, bei dem das Virus ungehindert übertragen wird, behält Welisch hier eine kühlen Kopf. „Das ist eine Mutmaßung. Es sind uns in diesem Zusammenhang bisher keine Fälle – auch nicht überregional – bekannt“, so die Medizinerin. Es sei auch nicht bekannt, wer an diesen Demonstrationen teilgenommen hat, die Nachverfolgbarkeit sei hier nicht gegeben.

Das Gesundheitsamt sei gut aufgestellt, sollte es zu einer zweiten Welle im Herbst oder früher kommen. „Die aktuellen Infektionen und Kontakte können durch das vorhandene Personal gut nachverfolgt werden. Es sind mehrere befristete Stellen geschaffen worden und besetzt, die Unterstützungskräfte aus dem Landratsamt sind eingearbeitet und können nach Bedarf wieder reaktiviert werden“, erklärt Welisch. „Die aktuellen Infektionszahlen zeigen, dass das Virus weiter präsent ist. Wir sind aber weit entfernt von den Zahlen der ersten Welle im März und April.“

Intensivbetten im Landkreis

In den beiden Krankenhäusern im Landkreis ist man gewappnet für weitere schwere Covid-19-Verläufe. „Im Diakoneo Diak Klinikum hat unsere Intensivstation 29 Betten, davon 20 Betten mit Beatmungsmöglichkeit, sogenannte High-Care Betten“, sagt Manuela Giesel. Sie ist zuständig für die Unternehmenskommunikation der Diakoneo Diak Schwäbisch Hall gGmbH. Im Notfall könnten im Diakoneo weitere neun Beatmungsplätze aktiviert werden.

Die Intensivabteilung des Klinikums Crailsheim verfügt über 18 Betten. „Neun Pflegeplätze sind mit Beatmungsgeräten ausgestattet, die zur Behandlung von Covid-Patienten geeignet sind“, sagt Eva Christin Scheiber für die Kreisverwaltung. Der Landkreis ist Träger des Klinikums.  Durch die Verwendung von Transportbeatmungsgeräten und Narkosegeräten könnten notfalls auch in Crailsheim weitere Intensivpflegeplätze kurzfristig eingerichtet werden, wenn keine Verlegung in Kliniken mit freien High-Care Beatmungsplätzen möglich sein sollte.

Wie schon im März können die Testzentren oder die Coronaambulanzen in Kooperation mit der Kassenärztlichen Vereinigung und der Kreisärzteschaft binnen weniger Tage reaktiviert werden. Der Landkreis stellt die Gebäude zur Verfügung. „Momentan erfolgen die Tests bei Hausärzten. Die Kassenärztliche Vereinigung hat Corona-Schwerpunktpraxen ausgewiesen und ist gerade dabei, weitere Arztpraxen dafür zu gewinnen“, erklärt Gesundheitsamtsleiterin Welisch.

Kurzfristig einberufen

Der Corona-Krisenstab des Landkreises hat in den vergangenen Wochen nicht mehr im großen Kreis getagt. Durch das ruhige Infektionsgeschehen war dies nicht mehr nötig. Er kann aber jederzeit wieder aktiviert werden, wie Landrat Gerhard Bauer unterstreicht: „Der Krisenstab kann, sobald sich die Lage ändert,  kurzfristig wieder einberufen werden.“

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 11.08.2020 Von Norbert Acker  
 

Das Drive-in-Corona-Testzentrum auf dem Gelände der Straßenmeisterei in Michelfeld kann im Fall der Fälle schnell reaktiviert werden.
Foto: Archiv/Ufuk Arslan
Das Drive-in-Corona-Testzentrum auf dem Gelände der Straßenmeisterei in Michelfeld kann im Fall der Fälle schnell reaktiviert werden.
Foto: Archiv/Ufuk Arslan