Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Kreisräte hinter Klinikum

Gesundheitsversorgung Die Erweiterung des Krankenhauses soll im Frühjahr 21 beginnen. Im Gespräch ist nun auch die Einrichtung einer geriatrischen Reha.

Die Betriebsratsmitglieder des Crailsheimer Krankenhauses, die die Sitzung des Kreistages in Schrozberg verfolgten, applaudierten, als sie sahen, dass bei der Abstimmung über die Selbstständigkeit des Kreisklinikums alle Kreisräte die Hand hoben. Die Einstimmigkeit war eine kleine Überraschung, weil in den Tagen vor der Sitzung eine rege Tätigkeit hinter den Kreistagskulissen festzustellen war, und schon in den letzten Jahren Kreisräte aus dem Haller Altkreis kein Geheimnis daraus machten, dass sie das Krankenhaus auch gut bei Diakoneo aufgehoben sehen würden. Das diakonische Unternehmen, eines der größten in Deutschland, hat schon das Haller Diakonie-Krankenhaus übernommen.

Zeit für Schlussstrich

Doch Diakoneo-Chef Dr. Mathias Hartmann akzeptiert den Landkreis nur als Minderheitsgesellschafter. Das wiederum kommt für Landrat Gerhard Bauer nicht infrage. Deshalb plädierte er am Dienstag noch einmal dafür, „einen Schlussstrich zu ziehen“. Diesen Gefallen taten ihm die Kreisräte, sein Beschlussvorschlag wurde auf Antrag von SPD-Kreisrat Karl Eichele sogar noch konkretisiert. Das Votum lautet: „Der Kreistag beschließt, die Selbstständigkeit des Landkreisklinikums Crailsheim zu wahren.“ Eichele hatte zuvor moniert, dass der Zusatz „bis auf Weiteres“ missverstanden werden und Unsicherheit bei den Beschäftigten auslösen könnte. Seine Kolleginnen und Kollegen im Kreistag folgten ihm genauso wie Landrat Bauer. Auch dieser Sachverhalt sorgte für große Freude bei den Betriebsratsmitgliedern – und zeigte, dass Eichele mit seiner Vermutung richtig lag.

Freien-Kreisrat Dr. Christoph Grimmer dankte Landrat Bauer für seine „klare Position“. Wie Bauer sprach sich der Crailsheimer Oberbürgermeister dafür aus, sich „nicht in eine Abhängigkeit zu begeben“, zumal Diakoneo bis heute keine Aussagen zur Frage gemacht hat, wie sich die Wirtschaftlichkeit des Krankenhauses verbessern würde, wenn es Teil des diakonischen Unternehmens wäre.

Allerdings, fuhr Grimmer fort, solle das Gespräch mit anderen, kommunalen Krankenhausträgern gesucht werden, zumindest im Dienstleistungsbereich. Auch hier gibt es mittlerweile Schwierigkeiten mit Diakoneo, weil „erhebliche Preiserhöhungen“ (Landrat) gefordert werden. Siegfried Trittner, der Fraktionsvorsitzende der Freien, will Kontaktaufnahmen nicht nur auf den Bereich der Dienstleistungen (IT, Labor, Apotheke, Buchhaltung, Controlling, Hygiene) beschränkt wissen, sondern auf eine vollumfängliche Zusammenarbeit. Er verwies auf die Möglichkeit, dass Diakoneo den Klinikverbund ANregiomed im Landkreis Ansbach übernehmen könnte, und dann Zugriff auf die komplette Krankenhauslandschaft entlang der A 6 zwischen Nürnberg und Heilbronn hätte. Dann werde die Lage für ein auf sich selbst gestelltes Krankenhaus in Crailsheim noch schwieriger.

Demnächst Fördergespräch

Doch zunächst einmal löst der Schrozberger Kreistagsbeschluss Freude aus. Kreisklinikum-Geschäftsführer Werner Schmidt verweist auf das bevorstehende Gespräch im Sozialministerium, in dem es um die finanzielle Förderung der Erweiterung des Kreisklinikums geht. Die Baukosten sind mit 30 Millionen Euro veranschlagt. Wobei es inzwischen nicht mehr „nur“ um die Erweiterung des Neubaus, sondern um die Aufstockung der Erweiterung geht. Einer Sitzungsvorlage der Kreisverwaltung ist zu entnehmen, dass geprüft wird, den Erweiterungsbau um ein Stockwerk zu erhöhen, die Maßnahme aber nur im Rohbau zu realisieren (Kosten: 2,5 Millionen Euro). Der Ausbau solle dann den Nutzern überlassen werden. Das könne der Landkreis selbst sein, wenn er dort eine geriatrische Rehabilitation, und/oder eine Kurzzeitpflege einrichtet, vorstellbar ist aber auch, dass sich das Reha-Zentrum Hess einmietet, und eine stationäre Reha aufbaut.

Baubeginn im Frühjahr?

Das Areal des Kreisklinikums bleibt also eine Baustelle. Im Augenblick wird für mehr als fünf Millionen Euro ein Parkhaus mit rund 280 Stellplätzen errichtet, die Fertigstellung ist für Frühjahr 21 geplant. Dann könnte es, vorausgesetzt die Fördermillionen aus Stuttgart fließen, auch schon mit dem Erweiterungsbau weitergehen. Dass dies in ihrem Sinne ist, daran ließen auch die Crailsheimer Kreisräte Jens Zielosko (CDU) und Helga Hartleitner (SPD) keinen Zweifel.

HOHENLOHER TAGBLATT / 27.11.2020 Von Andreas Harthan  

Das Parkhaus vor dem Crailsheimer Krankenhaus wächst in die Höhe. Wenn es fertiggestellt ist, finden dort rund 280 Autos Platz. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2021 vorgesehen.
Foto: Andreas Harthan
Das Parkhaus vor dem Crailsheimer Krankenhaus wächst in die Höhe. Wenn es fertiggestellt ist, finden dort rund 280 Autos Platz. Die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2021 vorgesehen.
Foto: Andreas Harthan