Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

An der Auslastungsgrenze

Pandemie Trotz der angespannten Lage auf den Intensivstationen ist die Versorgung im Kreis noch sichergestellt. Hauptproblem ist fehlendes Fachpersonal. 

Am Mittwoch hat das Divi-Intensivregister des Robert-Koch-Instituts in der vierten Welle der Corona-Pandemie erstmals vermeldet, dass alle 42 Intensivbetten im Landkreis Schwäbisch Hall belegt sind. Donnerstag werden dann wieder vier freie Betten gemeldet, am Freitag fünf. Beim Pressegespräch von Landrat Gerhard Bauer zur aktuellen Corona-Lage am Dienstag hat Werner Schmidt, Kreiskämmerer und Geschäftsführer des Kreisklinikums Crailsheim, schon angedeutet, dass Verlegungen von Intensivpatienten zurzeit wegen der Auslastung fast aller Krankenhäuser nicht leicht möglich seien (wir berichteten). Da stellt sich die Frage, was passiert, wenn es über längere Zeiträume keine freien Intensivbetten im Kreis gibt.

„Die Leitstellen der Rettungsdienste haben einen Echtzeit-Überblick über die Auslastung von Krankenhäusern und Intensivstationen. Ist in einem Haus eine Station voll belegt, wird das nächstgelegene freie Haus angefahren“, erklärt grundsätzlich Markus Wagner, Pressesprecher von Diakoneo, dem Mutterhaus des Haller Diak-Klinikums. Wenn Ärzte zu dem Schluss kommen, dass ein Patient in einem anderen Haus besser versorgt werden kann, werde in Abstimmung mit den geeigneten Hospitälern eine Verlegung organisiert.
Ein immer wieder im Zusammenhang mit der angespannten Lage auf den Intensivstationen zu hörendes Wort ist die Triage – ein Verfahren zur Priorisierung medizinischer Hilfeleistung bei unzureichenden Ressourcen, zum Beispiel aufgrund einer unerwartet hohen Anzahl an Patienten. „Die Triage gehört unabhängig von einer Pandemie zum Alltag im Medizinbereich. Jeder Patient, der eine Notaufnahme aufsucht, wird auf die Dringlichkeit der Behandlung hin eingeschätzt“, führt der Diakoneo-Sprecher weiter aus. Dies könne dazu führen, dass Patienten, die später eintreffen, früher behandelt werden und umgekehrt. Auch bei der Planung von Operationen werde auf die medizinische Dringlichkeit geachtet.

Schwer zu prognostizieren

„Derzeit ist die Lage in den Krankenhäusern unverändert angespannt. Dennoch können wir aktuell jedem Patienten die Behandlung zukommen lassen, die aus medizinischer Sicht geboten ist“, stellt Wagner fest. Ob dies auch in Zukunft noch so ist, werde von vielen Faktoren beeinflusst und sei nicht exakt zu prognostizieren. Die tatsächliche Kapazität auf der Intensivstation hänge im Wesentlichen von den zur Verfügung stehenden Pflegefachkräften ab. So könne es passieren, dass temporär nicht alle Planbetten zur Verfügung stehen. Auch am Diak sei die personelle Lage angespannt.

Möglichkeiten im eigenen Haus

„Verlegungen erfolgen, wenn wegen der Schwere der Erkrankung oder Verletzung die Behandlung in einem Schwerpunktkrankenhaus erforderlich ist und der Zustand des Patienten einen Transport zulässt“, erklärt Werner Schmidt für das Kreisklinikum Crailsheim. Verlegungen aus Kapazitätsgründen seien aber selten: Zuerst würden die Möglichkeiten im eigenen Haus geprüft.

„Auf einer Station gibt es vier Betten mit der technischen Ausstattung zur Überwachung der Patienten. Diese sind geeignet für Patienten, die nach einem Eingriff zunächst in die Intensivabteilung in den Intermediate-Care-Bereich aufgenommen werden und oft schon am nächsten Tag auf Station verlegt werden können“, sagt Schmidt. Ausnahme seien Covid-Beatmungspatienten, die eine Sauerstoffanreicherung im Blut benötigten. Diese müssten mit dem Hubschrauber durch speziell ausgebildete Luftrettungsteams verlegt werden. Solche Verlegungen seien aktuell aus Kapazitätsgründen in die Schwerpunktkliniken nur noch begrenzt möglich. Aus dem Klinikum Crailsheim sei dies in der vierten Welle aber auch noch nicht erforderlich gewesen.

Zur Not könnten in Crailsheim auch Beatmungsgeräte aus einem Operationssaal eingesetzt werden. „Meldungen, dass die Intensivbetten laut Divi-Register zu 100 Prozent belegt sind, sind eine Momentaufnahme“, stellt Schmidt fest. Die Meldung der Intensivbetten erfolge in der Regel morgens zwischen 7 und 10 Uhr: „Schon kurz danach kann die Situation durch hausinterne Verlegungen schon anders sein.“

Stellenmarkt gibt es nicht her

Richtig sei, dass die vorhandenen Intensivbetten nicht immer belegt werden können, weil es an Personal mangelt. „Wir würden gerne mehr Pflegekräfte einstellen. Der Stellenmarkt gibt das aber nicht her“, bedauert Schmidt. „Wir sind an der Auslastungsgrenze, können gegenwärtig aber noch alle Patienten fachgerecht versorgen.“

 

Karten werden täglich aktualisiert

Alle Krankenhäuser in Deutschland melden dem Divi-Intensivregister des Robert-Koch-Instituts einmal am Tag die aktuellen Belegungszahlen auf den Erwachsenen-Intensivstationen. Auf der Divi-Website wird täglich unter anderem anhand von Karten der Anteil der Covid-19-Patienten an der Gesamtzahl der Intensivbetten veröffentlicht – auf Ebene der Bundesländer und auf Kreisebene.

Das Register ist online frei zugänglich: www.intensivregister.de

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 11.12.2021 / Von Norbert Acker

Ärzte und Pflegekräfte betreuen einen Patienten auf einer Intensivstation. Im Landkreis ist am Mittwoch kein freies Intensivbett mehr frei gewesen, am Donnerstag waren es wieder vier. 
Bild: Klinikum CR verwenden
Ärzte und Pflegekräfte betreuen einen Patienten auf einer Intensivstation. Im Landkreis ist am Mittwoch kein freies Intensivbett mehr frei gewesen, am Donnerstag waren es wieder vier.
Bild: Klinikum CR verwenden