Klinikum Crailsheim

... leiden wegen dem Warnstreik

Ein Fernsehteam von ARD aktuell Südwestrundfunk war am 14. März vor Ort im Klinikum Crailsheim, um über den Warnstreik der Gewerkschaft ver.di zu berichten. Eine kurzfristig eingegangene Interviewanfrage wurde von Klinik-Geschäftsführer Werner wie folgt beantwortet:

Wir bedauern den Warnstreik, weil darunter die Schmerzpatienten leiden. Planbare Operationen müssen verschoben werden. Wegen dem Streik können nur Notfallpatienten stationär aufgenommen werden.

Es geht nicht um die Frage, ob gestreikt wird, sondern warum dies mitten in den Tarifverhandlungen in Krankenhäusern und nicht in anderen Bereichen des öffentlichen Dienstes erfolgen muss.

Die allgemeine Situation am Klinikum: Hohe Belegung, die mit dem vorhandenen Personal noch bewältigt werden kann. Personal zu finden ist generell schwierig. Auch im Pflegebereich können wir aktuell nicht alle Stellen besetzen. Wir können die medizinische Versorgung gewährleisten, wenn nicht gestreikt wird. Es wird aber immer schwieriger die wachsende Patientennachfrage ohne längere Wartezeiten zu befriedigen.

Immer schwieriger wird die wirtschaftliche Lage. Das Klinikum Crailsheim schreibt trotz hoher Auslastung ein Jahresdefizit von über 6 Mio. Euro mit steigender Tendenz, weil die Kostensteigerungen des vergangenen Jahres und des laufenden Jahres nicht ausgeglichen werden. Wenn sich das mit den Tarifsteigerungen fortsetzt und der Bund weiterhin keinen Inflationsausgleich gewährt, fahren die Krankenhäuser gegen die Wand. Die Leistungsfähigkeit der Kommunen als Gewährträger ist nicht grenzenlos.
Der Streik ist Angelegenheit der Gewerkschaft. Die Geschäftsleitung des Krankenhauses kann sich dagegen leider nicht wehren und wird sich auch nicht einmischen. Für ein Interview stehe ich deshalb nicht zur Verfügung, zumal dies so kurzfristig auch nicht möglich ist.

Presseanfrage ARD aktuell Südwestrundfunk / 14.03.2023