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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Diak-Fusion

Diak-Fusion gefällt nicht allen

Die Diakoniewerke in Hall und in Neuendettelsau wollen alle ihre Bereiche zusammenführen. Ein neues, gemeinsames Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern soll ab 1. Juli entstehen. Von Tobias Würth
  
Als einen „wichtigen Meilenstein für unsere gemeinsame Vision“ bezeichnet Diak-Vorstand Michael Kilb die Entscheidung. Der Aufsichtsrat hat mehrheitlich und die Mitgliederversammlung in Schwäbisch Hall hat am Montag einstimmig die Fusion auf den Weg gebracht. Am Dienstagabend hat das Kuratorium in Neuendettelsau ebenfalls einstimmig beschlossen, dass beide diakonischen Einheiten fusionieren.

Bereits zum 1. Juli 2019 soll ein neues diakonisches Unternehmen mit 10.000 Mitarbeitern entstehen, schreiben die beiden Partner. „Der Klinikbereich ist ein wichtiger Bestandteil“, teilt Manuela Giesel, Diak-Pressesprecherin, auf Nachfrage mit. Die Fusion umfasse aber alle Bereiche des Evangelischen Diakoniewerks in Hall. Auch die Neuendettelsauer bringen ihre Arbeitsfelder mit ein. In „diakonischer Verantwortung“ würden sich die beiden Werke den „Herausforderungen auf dem Sozialmarkt der Zukunft stellen“. Am Mittwoch nächster Woche wollen die Partner Details nennen. So könnte das neue Unternehmen einen neuen Namen und ein neues Logo erhalten.

Geld für den Neubau

Das Diak erhofft sich damit auch die finanzielle Absicherung des zweiten Abschnitts des Klinikneubaus in Hall. Der wurde zuletzt auf rund 80 Millionen Euro beziffert.
„Ich bin mir sicher, dass wir durch die Fusion unserer beiden Diakoniewerke unsere Kräfte bündeln können und uns zu einem diakonischen Unternehmen weiterentwickeln, das für die zukünftigen Herausforderungen am Gesundheits- und Sozialmarkt bestens gerüstet ist“, meint Rektor Dr. Mathias Hartmann, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Neuendettelsau.

Doch nicht alle sind von den Vorteilen überzeugt. „Ich habe nicht zugestimmt“, verrät Oberbürgermeister Hermann-Josef Pelgrim, der im Diak-Aufsichtsrat sitzt. „Ich habe mehrfach für ein offenes Angebot durch den Landkreis Hall geworben.“ Eine Zusammenarbeit der beiden Kliniken im Kreis wäre die bessere Lösung gewesen. „Doch die große Mehrheit war anderer Auffassung.“ Pelgrim hätte es gern gesehen, wenn die Entscheidungen über die Klinik weiterhin in Hall getroffen würden. Pelgrim: „Es entsteht nun ein neues Unternehmen, dessen Sitz nicht in Hall sein wird.“

Kritik an Entscheidung

Auch Landrat Gerhard Bauer hält die nun getroffene Lösung nicht für die beste: „Ich habe mich für eine gemeinsame Krankenhausbetriebsgesellschaft auf Landkreisebene eingesetzt und bedaure, dass nun eine andere Entscheidung getroffen wurde.“ Dennoch würde der Gesprächsfaden weiterhin nicht abreißen.
Für die Verantwortlichen überwiegen die Vorteile. „Wir benötigen insgesamt eine andere Größenordnung“, präzisiert Thomas Schaller, Pressesprecher der Diakonie Neuendettelsau, auf Nachfrage. Das Evangelisch-Lutherische Diakoniewerk beschäftigt rund 7.800 Menschen, das Evangelische Diakoniewerk Schwäbisch Hall etwa 2.300. Besonders das Diakonie-Klinikum in Hall als Haus der Zentralversorgung, das schwarze Zahlen schreibt, sei wichtig. Die Neuendettelsauer verfügen zwar über fünf Kliniken, allerdings nur im Bereich der Grund- und Regelversorger. „Auch die Stärke der Haller Diakonie mit der ambulanten Pflege ist eine tolle Kompetenz“, erläutert Schaller.

Es werde keinen Stellenabbau geben. Kein Mitarbeiter müsse seinen Dienstort zwischen Hall und Neuendettelsau wechseln, sagt Schaller. Zahlreiche Vorteile seien zu erwarten: So könne beim Einkauf Geld gespart werden, wenn man auf dem Markt als doppelt so großer Player auftritt. Eine Beratungsgesellschaft hatte im Vorfeld auf dieses Potenzial hingewiesen.

Verein löst sich wohl auf

Doch wer hat am Ende das Sagen? Darüber steht nichts in der Pressemitteilung. „Die Diakonien begegnen sich auf Augenhöhe“, antwortet Pressesprecherin Giesel. Beide Diakonien haben keine Gesellschafter und gehören sich sozusagen selbst. Ein Unterschied: Die Neuendettelsauer sind als Körperschaft des öffentlichen Rechts und nicht als Verein, wie es die Haller sind, organisiert. Schaller: „Ziel ist es, Körperschaft öffentlichen Rechts zu bleiben, da das Vorteile bringt.“ Als Konsequenz muss die Vereinsstruktur des Diaks aufgelöst werden. Wie diese Übergänge bewältigt werden, müssen nun zahlreiche Gremien klären. Es sei noch viel Arbeit zu erledigen bis zum 1. Juli, an dem die neuen Strukturen starten. Schaller: „Wir machen keinen Tag Pause.“

Haller Tagblatt / Hohenloher Tagblatt / Rundschau Gaildorf / 14.03.2019

Operation Partnersuche geglückt: Das Diak findet mit der Diakonie Neuendettelsau ein Pendant, mit dem es ein gemeinsames Unternehmen gründen will. Auf dem Foto ist Professor Dr. Markus Golling bei einer Operation zu sehen. 
Foto: Diak
Operation Partnersuche geglückt: Das Diak findet mit der Diakonie Neuendettelsau ein Pendant, mit dem es ein gemeinsames Unternehmen gründen will. Auf dem Foto ist Professor Dr. Markus Golling bei einer Operation zu sehen.
Foto: Diak