Aktuelles aus der Presse
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Risikoreiche Operation bleibt Patienten erspart
Medizin Meilenstein in der kardiologischen Abteilung im Crailsheimer Klinikum durch Einsatz eines Diamantbohrers.
Crailsheim. Durch Einsatz eines Diamantbohrers (Rotablation) konnten im Klinikum Crailsheim erstmalig stark verkalkte Engstellen der Herzkranzgefäße eines Patienten behandelt werden. Der Patient stellte sich notfallmäßig mit Brustenge und Brustschmerz in der Notaufnahme des Klinikums Crailsheim vor. Vor Jahren waren ihm Bypässe im Herzen eingepflanzt worden.
Es erfolgte eine Herzkatheteruntersuchung, die einen Verschluss aller Bypässe erbrachte. Die Originalgefäße waren zudem schwer verändert und stark verkalkt. Eine Behandlung mit Stent und Ballon zur Eröffnung der Gefäße wäre gefährlich und wenig erfolgversprechend gewesen – so beschreibt Prof. Dr. Alexander Bauer, Chefarzt der Kardiologie, die Situation.
In einer zweiten Sitzung wurde das verkalkte Material in den Herzkranzgefäßen mittels eines Diamantbohrers erfolgreich „weggefräst“. Dieser Diamantbohrer wird über einen Führungsdraht im Herzkranzgefäß vorgeschoben. Danach konnten die Stents problemlos implantiert werden.
Dem Patienten konnte so eine risikoreiche erneute Bypassoperation erspart werden, freut sich Dr. Barbara Pfeiffer (Sektionsleiterin Kardiomyopathien und kardiale Bildgebung).
Zur Sicherheit wurde das Herz während des Eingriffes durch eine Mikroaxialpumpe unterstützt. Diese pumpt Blut von der linken Hauptkammer in die Hauptschlagader. Wäre es bei dem Eingriff zu Komplikationen gekommen, dann hätte die Pumpe für einige Zeit die Funktion des Herzens übernommen, und die Probleme hätten in Ruhe behoben werden können.
Der Patient konnte zwei Tage nach dem Eingriff schon wieder das Bett verlassen. Aufsichtsratsvorsitzender Landrat Bauer, Geschäftsführer Werner Schmidt und der klinische Direktor Thomas Grumann gratulierten zu diesem Erfolg und weiteren Meilenstein in der Entwicklung der kardiologischen Abteilung des Klinikums Crailsheim. Zusammen mit dem noch in diesem Jahr in Betrieb gehenden zweiten Herzkatheterlabor, hat man nun Bedingungen geschaffen, die ein sehr weites kardiologisches Spektrum abdecken und nur noch in wenigen Fällen eine Überweisung in Klinken der Zentral- und Maximalversorgung erforderlich machen.
HOHENLOHER TAGBLATT / 12.12.2020
Foto: privat