Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Nur ungeimpfte ...

Corona Die Intensivstation des Kreisklinikums Crailsheim ist maximal belastet. Eine Verlegung schwerstkranker Patienten ist kaum möglich. 

"Betten haben wir momentan genug, aber die Intensivstation ist wieder maximal belastet“ – so beschreibt der ärztliche Direktor des Klinikums Crailsheim, Dr. Jens Rossek, die aktuelle Situation im Krankenhaus. Noch könnten Spitzen abgefangen werden, aber es werde langsam eng.

In Zahlen ausgedrückt klingt das so: Sechs Corona-Patienten liegen momentan auf der Intensivstation, alle sechs müssen rund um die Uhr beatmet werden. Damit ist über die Hälfte der Intensivbetten mit Covid-Patienten belegt. Zehn Intensivbetten gibt es im Klinikum Crailsheim und zusätzlich acht Intermediate-Care-Betten (IMC) für weniger pflege- und überwachungsbedürftige Intensivpatienten.

Lange Liegezeiten

Können alle 18 Betten belegt werden? „Covid-Patienten sind sehr pflegeintensiv. Das ist mit der Normalbesetzung nicht zu schaffen“, sagt Rossek. Es werde zusätzliches Fachpflegepersonal benötigt, um alle Intensivbetten belegen zu können. „Das Problem bei Covid-Patienten ist außerdem, dass sie alle Langlieger sind. Sie blockieren ein Bett über Wochen.“

Seit Beginn der Corona-Pandemie gab es im Crailsheimer Krankenhaus noch nie gleichzeitig sechs Patienten, die dauerhaft beatmet werden mussten. Auf der Intensivstation ist die Belastung für das Personal deshalb aktuell extrem hoch. Und da hier nur Pflegepersonal mit spezieller Fachausbildung arbeiten kann, ist eine Unterstützung aus anderen Abteilungen nicht möglich.

Kliniken ausgelastet

Hinzu kommt: Da die Situation in anderen Krankenhäusern ähnlich und mancherorts gar prekärer ist als auf der Intensivstation im Klinikum Crailsheim, sind Patientenverlegungen aktuell nicht möglich. „Die Kliniken in der näheren Umgebung sind ausgelastet, da geht gar nichts. Und selbst in weiterer Entfernung sieht es schlecht aus“, berichtet der Chefarzt der Abteilung Orthopädie und Unfallchirurgie.

Das ist eine neue Situation in der Pandemie: Bisher konnten durch Patientenverlegungen Engpässe weitestgehend verhindert werden. Doch das geht nun nicht mehr.

Hohe Aufnahmehürden

Was besonders tragisch ist: Auch wenn es in Crailsheim einen Corona-Patienten gibt, dessen Zustand sich so sehr verschlechtert, dass er in ein ECMO-Zentrum verlegt werden müsste, wo eine künstliche Lunge sein Leben retten könnte, sind die Aussichten nicht gut. Rossek: „Die Aufnahmehürden in den Spezialkliniken sind inzwischen sehr hoch, da es zu viele Anwärter für die wenigen Behandlungsplätze gibt. Da muss von den Ärzten im Einzelfall entschieden werden, wer den freien Platz bekommt.“ Die Bilder, die man aus dem Fernsehen kenne, seien Realität. „Auch wir könnten bald vor der Situation stehen, dass triagiert werden muss“, sagt Rossek.

Notfälle und dringende Operationen werden in Crailsheim weiterhin durchgeführt. Die Stationen sind deshalb nicht voll belegt. Zehn Corona-Patienten liegen derzeit auf Station. „Das können wir in diesem Umfang gut leisten, ist aber auch nicht groß ausdehnbar.“ Und wie viele der Corona-Patienten sind geimpft? „Aktuell sind zehn Prozent unserer Covid-Patienten geimpft, also 90 Prozent ohne Impfschutz. Der Wert schwankt immer etwas. Alle Patienten, die auf der Intensivstation liegen, sind ungeimpft.“

Insgesamt beschreibt der ärztliche Direktor die Personalsituation im Klinikum Crailsheim als „weiterhin angespannt“. Jahreszeitlich bedingt und wegen der Dauerbelastung des Pflegepersonals komme es zu Krankheitsausfällen. Das erschwere die momentane Situation zusätzlich

HOHENLOHER TAGBLATT / 03.12.2021 / Von Christine Hofmann

Auf der Intensivstation des Klinikums Crailsheim kämpfen Fachkräfte um das Überleben der Covid-Patienten. 
Foto: Klinikum Crailsheim
Auf der Intensivstation des Klinikums Crailsheim kämpfen Fachkräfte um das Überleben der Covid-Patienten.
Foto: Klinikum Crailsheim