Klinikum Crailsheim

Seitenbereiche

gUT BETREUT -
oPTIMAL VERSORGT
NotfallkontaktNotfallkontakt

Seiteninhalt

Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

"Selbstverständlich ...

Pandemie In den Kliniken im Kreis ist man auf Quarantänen des Personals vorbereitet. In Crailsheim müssen planbare Behandlungen verschoben werden.

Der für Mitte Februar vorhergesagte Höhepunkt der Omikron-Welle ist noch lange nicht erreicht. Im Landkreis Hall ist weiterhin ein täglicher Anstieg der Neuinfektionen mit dem Corona-Virus festzustellen. Das wirkt sich bislang nicht gravierend auf die Belegungszahlen der beiden Kliniken im Kreis mit Covid-Patienten aus. Aber was passiert, wenn immer mehr Fachkräfte im medizinischen Bereich wegen Quaratäne zu Hause bleiben müssen?

Auf die Frage, ob es im Haller Diak schon zu Quarantäne-Fällen beim Personal im Zusammenhang mit einer Omikron-Infektion gekommen ist, antwortet Markus Wagner, Pressesprecher des Diak-Mutterhauses Diakoneo, denkbar knapp: „Ja.“ Da das Diak aber in der Vergangenheit als Hotspot schon viele Corona-Patienten betreut habe, sei man in der Lage, „durch festgelegte Eskalationsstufen die Versorgung der Patienten dem Bedarf anzupassen“. Sollte sich die Situation insbesondere personell massiv verschärfen, könne das aber zur Folge haben, dass kurzfristig Behandlungskapazitäten reduziert werden müssten.
„Selbstverständlich würde es zu Engpässen kommen, wenn ein beträchtlicher Teil des Personals in Quarantäne wäre“, ergänzt der Diakoneo-Sprecher. „Die Grenze, ab wann das so wäre, ist nicht genau zu ziehen. Je nach Verfügbarkeit des Personals können dann nicht alle Betten betrieben werden.“
Wagner appelliert an die Menschen, die sich bislang nicht gegen Corona haben impfen lassen: „Aus unserer Sicht ist die Impfung kein reiner Selbstschutz, sondern die beste Möglichkeit eine Ausbreitung des Virus zu behindern und schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen.“ Das ersetze aber nicht die gegenseitige Rücksichtnahme und die Einhaltung von Hygieneregeln. Vor allem das korrekte Tragen von FFP2-Masken sei ein wirksamer Schutz vor einer Omikron-Infektion.

„Die Krankheitsausfälle beim Personal nehmen aktuell zu“, sagt Werner Schmidt, Kreiskämmerer und Geschäftsführer des Kreisklinikums Crailsheim. „Wir müssen deshalb reagieren und alle planbaren und nicht dringende Behandlungen zurückfahren.“ Bei Personalausfällen werde generell versucht, die dienstfreien Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter „aus dem Frei zu holen“. Dies setzte natürlich die Bereitschaft der Beschäftigten voraus.

Auch Patienten mit einer nachgewiesenen Omikron-Infektion seien schon im Kreisklinikum behandelt worden. Die Erfahrungswerte zeigten, dass die Krankheitsverläufe wie oftmals beschrieben „milder“ seien. „Die leichteren Fälle müssen nicht beatmet und deshalb nicht auf der Intensivstation behandelt werden“, erklärt Schmidt. Er stellt fest: Die Patientinnen und Patienten, die in den vergangenen Wochen wegen Covid-19 im Kreisklinikum behandelt werden mussten, seien in der überwiegenden Mehrzahl Menschen, die sich nicht haben impfen lassen.

Omikron herrscht vor

Das bestätigt auch der Diakoneo-Sprecher und stellt für das Haller Diak fest: „Omikron ist mittlerweile die vorherrschende Variante des Corona-Virus. Vor dem Hintergrund und der derzeitig sehr hohen Inzidenzen spricht die relativ geringe Anzahl von Patienten, die in den vergangenen Tagen stationär im Diak wegen Covid-19 aufgenommen werden mussten, für insgesamt mildere Verläufe.“ Man rechne in den kommenden Wochen aber vermehrt mit Patienten, die nicht wegen, sondern mit einer Covid-Erkrankung aufgenommen werden müssten.

 

Im Notfall setzt man auf Ruheständler und Fachärzte

Bislang habe es nur wenige Einzelfälle von Corona-bedingten Ausfällen von medizinischen Fachkräften oder Ärzten in den Praxen im Landkreis gegeben. Diese seien durch kollegiale Vertretungen gut zu kompensieren gewesen. Das sagt Dr. Elisabeth Koerber-Kröll, Vorsitzende der Kreisärzteschaft Schwäbisch Hall: „Brenzliger waren drei akute Ausfälle im ärztlichen Bereitschaftsdienst, weil wir noch am selben Tag Ersatz finden mussten.“ Bisher habe man aber dank der spontanen Hilfsbereitschaft aus der Kollegenschaft immer noch eine Lösung finden können.

Sollten die Quarantänefälle in den Praxen explodieren, müsse die Patientenbetreuung auf noch einsatzfähige Praxen umverteilt werden, ergänzt die Haller Allgemeinmedizinerin: „Die zweite Stufe ist dann ein Einsetzen unserer Kollegen im Ruhestand. Zuletzt würden wir die Fachärzte bitten, nicht absolut dringende Behandlungen zugunsten einer allgemeinen Patientenversorgung für ein bis zwei Wochen zurückzustellen.“

Zu der Omikron-Variante des Corona-Virus sagt Koerber-Kröll: „Wir alle behandeln eigentlich nur noch Omikron-Fälle, weil alle anderen Varianten praktisch weggefegt worden sind.“ Die Verläufe seien bisher tatsächlich mit leichtem, Fieber, Kopfschmerzen, Schnupfen und wenig Husten relativ mild. „Die meisten Patienten sind ja doppelt geimpft oder gar geboostert. Erfreulicherweise ist es äußerst selten zu schwerer Luftnot gekommen“, so Koerber-Kröll. Denn das weise auf eine „Lungenbeteiligung“ hin, was eventuell eine Krankenhauseinweisung notwendig machen würde.

HALLER TAGBLATT / HOHENLOHER TAGBLATT / RUNDSCHAU GAILDORF / 04.02.2022 / Von Norbert Acker

Versorgung eines eines Covid-19-Patienten im Klinikum Crailsheim. Das Bild stammt von 2020.
Foto: Klinikum Crailsheim
Versorgung eines eines Covid-19-Patienten im Klinikum Crailsheim. Das Bild stammt von 2020.
Foto: Klinikum Crailsheim