Klinikum Crailsheim

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Aktuelles aus der Presse

Wir informieren Sie hier über aktuelle Themen und Aktionen über die in der Presse berichtet wurde:

Kein Grund zur Furcht

Die Vorschläge zur Krankenhausreform betreffen auch den Standort Crailsheim. Redakteurin Birgit Trinkle hat dazu Fragen an Klinik-Geschäftsführer Werner Schmidt gestellt und berichtet im Hohenloher Tagblatt:

Nicht die Ökonomie, sondern die Patienten müssen wieder im Mittelpunkt stehen“, lässt das Gesundheitsministerium mitteilen. Wie das konkret aussehen könnte, wird derzeit heftig diskutiert. Noch ist nichts beschlossen; in den Bundesländern regt sich Widerstand. Ein Gutachten bescheinigt dem Vorhaben gar Verfassungswidrigkeit: Was sich abzeichnet, hat freilich in jedem Fall gravierende Auswirkungen auf die Krankenhauslandschaft.

Wer beispielsweise die Aussagen und Stellungnahmen aus dem Diak in Schwäbisch Hall zum Thema Krankenhausreform liest, kommt nicht umhin, sich zu fragen, was die Einteilung der Kliniken in drei Versorgungsgruppen – Grundversorgung, Schwerpunktversorgung und Maximalversorgung – für Crailsheim bedeuten würde. Das Diak gilt als Maximalversorger und verweist unter anderem auf die dort mögliche Notfall-Versorgung, die auch „etwas längere Fahrzeiten“ aufwiege. Was aber bedeutet das für Crailsheim?

„Luftrettung ist die Zukunft“

Wären etwa Anbau und Hubschrauberlandeplatz nach der angekündigten Neuorganisation möglich gewesen? „Der Klinikanbau in Crailsheim war und bleibt notwendig, um die Frauenklinik und die Geriatrie in gleich guten räumlichen Verhältnissen unterzubringen wie alle übrigen Abteilungen des Krankenhauses“, teilt der Geschäftsführer mit, Kreiskämmerer Werner Schmidt. Auch der Hubschrauberlandeplatz auf dem Dach des Klinikanbaus bleibe notwendig. „Die Luftrettung ist die Zukunft und wird immer mehr zunehmen.“ Der Landkreis Schwäbisch Hall sei ein Flächenlandkreis. Schmidt: „Die zentrale Notaufnahme in Crailsheim rund um die Uhr bleibt wegen der weiten Entfernungen notwendig.“

Um Notfallpatienten Tag und Nacht versorgen zu können, müsse das bisherige Leistungsspektrum des Krankenhauses mit den Fachbereichen der Inneren Medizin und der Chirurgie sowie die Geburtshilfe erhalten werden. Ein qualitativ hohes medizinisches Leistungsniveau werde angeboten, und nach wie vor gibt es Schmidt zufolge eine hohe Patientennachfrage.

„Keine Überversorgung“

Der Bestand des Klinikums im Krankenhausplan wurde, so Schmidt, durch die Erhöhung der Planbettenzahl im Jahr 2020 von 160 auf 185 bestätigt. Für Schmidt ist das ein wichtiges Signal: „Es gibt keinen Grund zur Befürchtung, dass der Bestand des Klinikums durch die Krankenhausreform gefährdet sein könnte.“ Im Landkreis Schwäbisch Hall gibt es 295 Krankenhausbetten pro 100 000 Einwohner. Im Landesdurchschnitt Baden-Württemberg waren es im Jahr 2021 487 Krankenhausbetten je 100 000 Einwohner. Diese Zahlen machen Werner Schmidt zufolge deutlich, dass es hier keine Überversorgung gibt. „Das Crailsheimer Krankenhaus wird zweifellos auch in Zukunft gebraucht.“

Ziel: hochwertige Versorgung

Eine ganz andere Frage ist für Schmidt, im Landkreis Schwäbisch Hall Dezernent für Finanzen und Verwaltung, die Finanzierung des Krankenhausbetriebs. Darum gehe es bei der Krankenhausreform hauptsächlich. Ziel dieser zweifellos notwendigen Reform sei eine flächendeckende und qualitativ hochwertige Krankenhausversorgung auch in ländlichen Regionen. Verbesserungen für die kleineren Krankenhäuser sollen unter anderem durch Vorhaltepauschalen erreicht werden. Dafür sollen Fallpauschalen reduziert und so der wirtschaftliche Leistungsdruck gemindert werden.

Crailsheims Defizit verringern

Das könnte helfen, das Defizit des Klinikums Crailsheim zu verringern. Die Reform kann Schmidt zufolge aber nur gelingen, wenn die bestehende strukturelle Unterfinanzierung und der bisher nicht ausreichende Inflationsausgleich durch ein Vorschaltgesetz ausgeglichen werden. „Eine Reform ohne zusätzliches Geld wird kein Krankenhaus aus den Miesen bringen.“

Im Ausland suchen

Selbst wenn die Finanzfrage geklärt ist: Gibt es eine realistische Chance, ausreichend Ärztinnen und Ärzte beziehungsweise Pflegepersonal zu finden? Mit der räumlichen Erweiterung schaffe das Klinikum bessere Bedingungen für die Patienten und das Personal, das heute noch im Altbau die Patienten versorgt. Für diese Verlagerung werde kein zusätzliches Personal benötigt, so Schmidt auf Anfrage des HT. „Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter suchen wir, um die nach der Pandemie wieder steigende Patientennachfrage bewältigen zu können. Das ist schwierig, weil der Arbeitsmarkt leergefegt ist und wir nicht genügend Nachwuchs finden.“ Auch in Crailsheim werde man deshalb die Bemühungen zur Anwerbung und Qualifizierung von Personal aus dem Ausland verstärken.

Spekulation ist müßig

Darüber spekulieren, was die Reform für Crailsheim im besten und im schlechtesten Fall bedeuten könnte, hält Schmidt zumindest zurzeit nicht für angebracht. Die Vorschläge der Regierungskommission sind für ihn eine Diskussionsgrundlage, über die jetzt auf der Ebene der Gesundheitsminister der Länder mit dem Bundesgesundheitsminister diskutiert werde. Was dabei letztendlich herauskomme, wisse niemand. „Ich sehe den Bestand des Crailsheimer Krankenhauses jedenfalls nicht als gefährdet, weil die jährlich etwa 10 000 stationären und 25 000 ambulanten Patienten im Landkreis und der Umgebung gar nicht versorgt werden könnten. Sorgen mache ich mir, dass die Reform keine ausreichend durchschlagenden finanziellen Verbesserungen bringen wird und der Landkreis weiterhin Defizite tragen muss.“

Klinikleitung und alle Beschäftigten des Krankenhauses müssten unter den bestehenden und sich verändernden Rahmenbedingungen ständig das Beste für Krankenhaus und Patienten erreichen. Das ist Schmidts Blick in die Zukunft: „Ich hoffe, dass uns das weiterhin so gut wie möglich gelingen wird.“

Das Klinikum in aktuellen Zahlen

2022 gab es 704 Beschäftigte im Klinikum, mehr als je zuvor. 9437 stationäre Patientinnen und Patienten wurden wieder gezählt, noch immer weniger als vor Corona. Die Zahl der ambulanten Behandlungsfälle ist 2022 wieder auf 24 756 angestiegen. Die Bettenauslastung lag bei 75 Prozent (2019 90 Prozent), die durchschnittliche Verweildauer bei 5,5 Tagen.

Hohenloher Tagblatt / 26.04.2023

Das Crailsheimer Klinikum ist wichtig für die Stadt. 
Foto: Klinikum Crailsheim
Das Crailsheimer Klinikum ist wichtig für die Stadt.
Foto: Klinikum Crailsheim